„Elex 2“ im Test für Xbox Series und PS5 – Im Videospielsektor wird oft und gemeinhin spöttisch die sogenannte Ubisoft-Formel zitiert, die grafisch meist umwerfende offene Welten mit den immer gleichen Aufgaben und Markern füllt. Deutlich länger schon und quasi als Gegenentwurf gibt es aber auch die Piranha-Bytes-Formel, die anno 2001 mit „Gothic“ die Blaupause für moderne Open-World-RPGs überhaupt erst lieferte und bis heute Spiele klassischer Machart hervorbringt – mit vielen Vor- und Nachteilen, wie aktuell das brandneue „Elex 2“ eindrucksvoll beweist.

Darum geht’s:

„Elex 2“ spielt einige Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers auf den Planeten Magalan. Wir erinnern uns: Der Einschlag eines Kometen hat die einst fortschrittliche Zivilisation auf dem Planeten schwer getroffen und in eine Art postapokalyptische Alarmbereitschaft versetzt. Die Überlebenden rotten sich in Fraktionen zusammen – derer es in „Elex 2“ nun fünf statt der vormals drei gibt – die alle einen eigenen Umgang mit dem titelgebenden Material Elex pflegen, welches der Komet im Gepäck hatte. Die einen nutzen es als Antrieb für Maschinen, andere wirken Magie, die nächsten haben den Wert als Droge erkannt.

Wie euer Charakter Jax zu der Sache steht, bleibt Piranha-Bytes-typisch euch überlassen. Sicher ist nur, dass er sich im Angesicht einer neuen Bedrohung aus dem All und abermals gefahrtauber Anführer entschließt, eine sechste Fraktion auf die Beine zu stellen, um die Menschheit bestmöglich auf eine Invasion vorzubereiten. Blöd nur, dass eine Alien-Infektion den einstigen Helden von Magalan seiner Stärke beraubt hat. Aber irgendwie muss der inhaltliche Nachfolger eines Action-Rollenspieles den erneuten Start auf Level 1 ja nun einmal erklären – und wir sind stets froh, wenn es nicht das narrative Murmeltier der Amnesie ist.