„Maneater" im Test für Playstation 4 – Üblicherweise sind Haie des Videospielers Feind. „Maneater“ dreht den Spieß jedoch einfach mal um, und lässt uns in die placoidschuppige Haut des namensgebenden Raubjägers schlüpfen, um Jagd auf den Menschen zu machen. Klingt nach einem spielbaren B-Movie und ist es auch. Vor allem aber ist es eine erfrischend unverbrauchte Spielidee.

Darum geht’s:

In „Maneater“ mimen wir ein zunächst noch kleines Bullenhaiweibchen, welches dem Mutterleib brutal entrissen in den sumpfigen Bayous einer fiktiven Stadt ums Überleben kämpft. Schuld an der Misere ist der bärbeißige Haijäger Scaly Pete, der aus seinen fast schon Ahab’schen Hass auf Haien keinen Hehl macht, und in Zwischensequenzen als Protagonist einer Reality-TV-Show vor laufender Kamera seinem Job nachgeht.

Eben jene dokumentiert dann auch den Fang unseres Muttertieres, mit dem wir zuvor in Form eines Tutorials Angst und Schrecken verbreitet haben. Zugegeben, dabei haben wir die Population eines kleinen Dorfes verspeist, dennoch macht das Spiel unmissverständlich klar, dass Pete hier der Böse ist, handelt dieser doch aus Vorsatz, während wir nun einmal fressen müssen. Sind ja schließlich schwanger.

Jedenfalls lässt es sich der kleine Babyhai nicht nehmen, Pete noch seinem Arm abzubeißen, nachdem dieser uns mit einer Narbe verziert hat, um uns in freier Wildbahn eines Tages als ausgewachsenen Spitzenprädator wiedererkennen und jagen zu können. Damit es aber überhaupt erst einmal so weit kommt, müssen wir fressen, fressen und noch mehr fressen.

Begleitet werden wir dabei akustisch von einem Naturfilm-Kommentator aus dem OFF, mal in gespielter Seriosität, mal voll bitterem Zynismus. Und auch wenn der folgende Trailer nur untertitelt wurde, erscheint das Spiel hierzulande komplett lokalisiert. Dafür ein Extralob vorab.