Der perfekte Plan„Desperados 3“ im Test für Playstation 4 und Xbox One
Das ist gut/schlecht:
Was in anderen Spielen womöglich ein Kritikpunkt wäre, erhebt „Desperados III“ zum zentralen Spielprinzip, indem es euch direkt zu Beginn klar und deutlich darauf hinweist, dass häufiges Speichern und neues Laden infolge eines Fehlversuches absolut essenziell sind.
Dankbarerweise geht das Schnellspeichern und -laden extrem flott und ihr werdet ihr im weiteren Spielverlauf sogar regelmäßig daran erinnert, einen Quicksave durchzuführen. Das macht „Desperados III“ beileibe nicht zu einem leichten Spiel, aber es sorgt dafür, dass man sich als Einsteiger nicht überfordert fühlt, und am Ball bleibt.
Profis wählen indes gleich die höheren Schwierigkeitsgrade und passen sich das Spielerlebnis individuell an. Wer richtig was auf die Taktik-Fresse haben will, deaktiviert zum Beispiel einfach mal den sogenannten Showdown-Modus, der sonst eine enorm große Hilfe beim Planen darstellt.
In diesem steht die Zeit nämlich still und ihr könnt in aller Ruhe das Vorgehen jeder Figur planen und quasi als gemeinsame Choreographie ohne Gefahr vorprogrammieren. Auf Knopfdruck gehen eure Helden dann zeitgleich zur Sache und ihr werdet entweder feststellen, dass ihr einen (oder gleich mehrere) Fehler gemacht habt oder aber ein ungemeines Gefühl der Befriedigung empfinden, das sich am besten mit den Worten „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“ umschreiben lässt.
„Desperados III“ führt euch dabei behutsam in die Spielmechanik und nach und nach immer neue Elemente ein. So lernt ihr früh, dass ein herabstürzender Felsen nur eine von vielen Möglichkeiten ist, die euch die Umgebungen bieten. Vorteil dabei ist, dass die teils recht clever agierenden Wachen einen derartigen Tod ihrer Kameraden als Unfall deuten, was euch mehr Luft verschafft.
Am häufigsten werdet ihr aber natürlich Gebrauch von den charakterspezifischen Fähigkeiten machen. Cooper trägt zum Beispiel zwei Colts, mit denen er mehrere Gegner gleichzeitig aufs Korn nehmen kann, während Hector Feinde mit einem Pfiff in eine gigantische Bärenfalle lockt, die er liebevoll Bianca nennt. Besonders viel Spaß werdet ihr mit Isabelle haben, die Gegner dergestalt miteinander verketten kann, dass alles was dem einen passiert, auch dem anderen zustößt.
Generell lässt euch „Desperados III“ viel Raum für kreative Strategien und zwingt euch keinen bestimmten Weg auf. Klappt es hier nicht, gibt es sicherlich noch andere Möglichkeiten auf den Maps, die zu bewältigen mitunter mehrere Stunden dauern kann. Bequemerweise dürft ihr die Zeit vorspulen, wenn ihr situationsbedingt zum Warten verdammt seid, um beispielsweise den richtigen Moment abzupassen, Wachen auf ihren Routen voneinander zu separieren.
Das ist insofern wichtig, als dass schnell die Hölle los sein kann, wenn ihr in das Blickfeld eurer Feinde geratet, die stets gut aufeinander Acht geben. Einen großen Teil der Spielzeit werdet ihr mit Beobachten und Sondieren von Sichtkegeln beschäftigt sein, um herauszufinden, wen ihr wann als erstes ausschalten solltet.