Das ist gut:

Nahezu alles ist gut. Die Entwickler bei Unfrozen verstehen ihr Handwerk und haben es geschafft, sich am Vorbild orientierend dennoch etwas Eigenständiges zu erschaffen. Niedrige Systemanforderungen und den stimmungsvollen, unaufdringlichen Soundtrack darf man zudem lobend erwähnen.

Die Grafik setzt keine Maßstäbe, strotzt aber – gerade bei unseren verfaulenden Legionen von Geistern und Todesrittern, vor liebevollen Details. Ein besonders tolles Feature von „Iratus: Lord of the Dead“ ist jedoch die Angst- und Stressmechanik.

Wurde die Furcht unseren leidgeplagten Helden bei „Darkest Dungeon“ noch zum Verhängnis und trieb sie bis zum Wahnsinn, sind es in „Iratus“ wir, die mit Monstern den menschlichen Recken den Puls hochjagen. Die sind allesamt sehr gelungen und machen euch stets ordentlich zu schaffen.

Abschließend darf man sagen, dass es toll geglückt ist, wie sich jede eurer Entscheidungen bewusst und wirklich wichtig anfühlt, nicht nur in den Kämpfen, sondern auch beim Upgraden und Entwickeln. Ihr spielt DEN Nekromanten, ihr seid der Overlord des Bösen – und das kommt zu jeder Sekunde rüber.

Das  ist schlecht:

Jedem, der mit „Iratus: Lord of the Dead“ liebäugelt, sollte klar sein, dass man diese Art von Rundenstrategie, Taktik- und Managementspiel bzw. Hardcore-Roguelike nicht wegen der Handlung spielt. „Iratus“ bildet da keine Ausnahme.

Trotz der coolen deutschen Sprecherstimme bleibt der Charakter letzten Endes ein Fantasy-Scherenschnitt jedes Nekromanten, den es je in einer Story zu erleben gab. Die Handlung reißt einfach keine Bäume aus, muss sie aber eben auch nicht.

Apropos coole Stimme: Die wiederholt sich mitunter – was leicht nervig sein kann, wenn man sich an so etwas stört. Wir fanden das nicht schlimm, denn der gute Mann, der den Iratus verkörpert, macht seine finstere Sache hervorragend. Selten hörten wir solch einen kalten Hass auf die Lebenden von einem Untoten.

Fazit: Etliche Stunden mit hohem Wiederspielwert erwarten euch.

„Iratus: Lord of the Dead“ ist ein Hardcore-Roguelike mit Taktik und Management-Aspekten, das sich einiges von „Darkest Dungeon“ abgeschaut hat, aber auch Eigenständiges beisteuert. Liebevoll von Daedelic für den deutschen Markt lokalisiert und zu jeder Sekunde finsterste Fantasy-Düsternis verströmend.

Wer auf Spiele wie den genannten Klassiker steht oder schon immer mal „Der Böse“ sein wollte, ohne sich dabei vor einem knackig herausfordernden Schwierigkeitsgrad zu schrecken, sollte hier bedenkenlos zugreifen.

Ein tolles Spiel für Fans von „Darkest Dungeon“ und „Slay the Spire“ – oder solche, die es werden wollen!

„Iratus: Lord of the Dead“ erscheint am 24. April für Steam PC, ist bis dahin aber im Early Access verfügbar.