Auto-Diebstahl in „Grand Theft Auto 5“: Politiker will GTA wegen Vorbildfunktion verbieten – Seit zum allerersten Mal in den 90er Jahren eines der Spiele erschien, steht „Grand Theft Auto“ (GTA) auf Kriegsfuß mit besorgten Eltern, Moralaposteln und dem Jugendschutz. Seit mehr und mehr Videospiele in die allgemeine Popkultur Einzug gehalten hielten, ist es zwar leiser um die Kritik um die GTA-Reihe geworden – verstummt ist sie aber nie. Nun werden erneut Verbotsforderungen gegen „Grand Theft Auto 5“, „Grand Theft Auto Online“ und andere Spiele in diesem Stil laut. Aber aus gänzlich anderen Gründen als erwartet.

Nicht nur „moralische“ Bedenken sind der Grund, aus dem Lokalpolitiker der US-Metropole Chicago ein Verkaufsverbot von „Grand Theft Auto 5“ & Co. fordern. Konkret geht es um Autodiebstähle im Großraum, bei denen die Methode des „Carjackings“ zur Anwendung kommt, Personen also mit vorgehaltener Waffe angehalten und bei laufendem Wagen aus dem Innenraum gerissen oder genötigt werden, ihr Fahrzeug zu verlassen. 144 solcher Taten waren es alleine in den ersten drei Wochen des Jahres 2021.

2020 hatte es insgesamt 1417 solcher Fälle gegeben, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2019. Wie die „Chicago Sunday Times“ und Golem berichten, will die Politik den Grund für die gewaltsamen Autodiebstähle in der GTA-Reihe von Publisher Rockstar Games erkannt haben. So reichte man in Chicago Mitte Februar eine neue Gesetzesvorlage ein.

Diese beinhaltet unter anderem einen Verkaufsstopp für Videospiele, bei denen Darstellungen von „Kfz-Diebstahl mit einem anwesenden Fahrer oder Beifahrer“ enthalten sind. Einer der verantwortlichen Politiker wird in der „Sunday Times“ wie folgt zitiert: „Ich denke, dieses Spiel ist zu einem großen Problem bei diesem Thema geworden.“ Vergleiche man Wirklichkeit und Spiel, so seien dem Politiker zufolge „starke Ähnlichkeiten in Bezug auf diese Carjackings“ erkennbar.

Dabei gehe die Mehrzahl der Diebstähle auf das Konto von Teenagern, welche die Fahrzeuge für Spritztouren stehlen oder sie für andere Straftaten nutzen würden. Die US-Zeitung schätzt das Risiko für Videospieler, dass sich dieses geplante Verkaufsverbotsgesetz in Chicago verabschieden lässt, allerdings recht niedrig ein.

Quelle: golem.de