Fußball: Verbale Attacke von Uli Hoeneß gegen den BVB – Der Fußball lebte schon immer auch von den Sticheleien der Clubs. Gerade was den FC Bayern München und Konkurrent Borussia Dortmund betrifft, feuerten sich die Club-Bosse in der Vergangenheit immer mal wieder Giftpfeile um die Ohren. Nun hat Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß verbal zugeschlagen und einige provokante Aussagen über Dortmund und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke getätigt.

Dies erfolgte im Zuge der 150. Ausgabe des Talks „Anstoß“ der „Neuen Presse“: Dort wurde Hoeneß die Frage gestellt, welchen Einfluss der FC Bayern derzeit beim DFB habe. Darauf antwortete Hoeneß: „Watzke hat jetzt einen kleinen Vorsprung. Wie immer im Leben ist Dortmund aber anschließend Zweiter.“ Bezüglich Watzke gründet dessen Aussage darauf, dass Watzke mittlerweile auch Sprecher des DFL-Präsidiums sowie der Vizepräsident des DFB ist.

„Der Einfluss des FC Bayern auf den deutschen Fußball im Bereich DFL und DFB ist mir zu wenig.“

Einen der Gründe für den Vorsprung sieht Uli Hoeneß hierbei bei den Personalwechseln des FC Bayern. Hoeneß: „Beim FC Bayern gab es vor zwei Jahren einen personellen Neuanfang mit Oliver Kahn und Herbert Hainer. Gerade Karl-Heinz Rummenigge war ja vorher stark in den internationalen Gremien vertreten.“ Das soll sich in Zukunft aber wieder ändern, der Ex-Präsident des FCB dazu:

„Der Einfluss des FC Bayern auf den deutschen Fußball im Bereich DFL und DFB ist mir zu wenig. Es kann nicht sein, dass der wichtigste deutsche Verein da so wenig vertreten ist. Das hat nicht nur etwas mit Watzke selbst zu tun. Sondern das hat auch damit zu tun, dass unsere Leute ein bisschen zu zurückhaltend sind.“

„Wir wären bei Bayern München total dafür, dass die 50+1-Regel fällt“

Darüber hinaus teilte Uli Hoeneß aber auch gegen die umstrittene 50+1-Regel aus, von der er bekanntlich generell wenig hält. Hoeneß: „Wir wären bei Bayern München total dafür, dass die 50+1-Regel fällt, weil wir international total ins Hintertreffen geraten. In England ist jeder Erst- oder Zweitliga-Verein mit einem großen Unternehmen, einem Land, einem Oligarchen oder was auch immer verbunden. […]

Deswegen sind die international auch ziemlich weit vor uns. Ich bin dafür, dass jeder Verein das selbst entscheidet. Das hat nichts mit Bayern München zu tun. Es geht darum, den anderen Vereinen die Möglichkeit zu geben, wettbewerbsfähig zum FC Bayern zu sein.“

Hannover 96-Boss Martin Kind auf der Seite von Uli Hoeneß

Einen Fürsprecher hat Uli Hoeneß hierbei mit Hannover 96-Boss Martin Kind, der ebenfalls gegen die 50+1-Regel ist und obendrein auch Kritik Richtung den BVB schickt. Martin Kind:

„Herr Watzke formuliert sehr differenziert. Borussia Dortmund ist die einzig börsennotierte Kapitalgesellschaft im deutschen Fußball, 96 Prozent der Anteile sind über den Kapitalmarkt verteilt. Das ist also ein typisches Wirtschaftsunternehmen. Aber dann wird fabuliert über 50+1, das sie selbst nicht einhalten.“

Quelle: bild.de