Harte Worte: Bayern-Legende rechnet mit DFB-Elf ab – Nach der deprimierenden Niederlage gegen Japan muss die deutsche Nationalelf am Dienstag im nächsten Freundschaftsspiel gegen Frankreich ran, diesmal ohne ihren inzwischen entlassenden Trainer Hansi Flick. Fraglos geht es um kaum mehr als die Ehre, doch die ins Straucheln geratene Mannschaft könnte immerhin ein Zeichen setzen, dass mit den Deutschen im internationalen Profisport noch zu rechnen ist.

Dass es soweit kommt, hält aber derzeit wohl keiner mehr für möglich – erst recht nicht gegen Top-Stars wie Kylian Mbappé, Antoine Griezmann und Ousmane Dembélé.

Reelle Chancen rechnet sich auch die Bayern-Legende Bixente Lizarazu nicht aus, die gegenüber „Sportbuzzer“ kein gutes Haar am deutschen Fußball ließ.

„Eine solche Krise hat jede Nation schon mal durchlebt. Der Fußball ist in Deutschland eine Religion, Deutschland hat eine fantastische Vergangenheit, aber um wieder den richtigen Weg aus der Krise zu finden, müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden“, erklärte der Klubrepräsentant des FC Bayern.

Und weiter: „Seit der WM 2014, also seit fast zehn Jahren, dümpelt die deutsche Elf vor sich hin. Nun muss ihr ganzes Modell neu gestaltet werden, es müssen Veränderungen in den Strukturen her, bei der Jugendarbeit muss auch was Neues kommen.“

Der ehemalige Bayern-Spieler glaubt zu wissen, was falsch läuft: „Als ich die DFB-Elf in Katar gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass sie viel zu naiv agiert, vor allem im taktischen Bereich. Sie spielt deutlich zu hoch und lässt somit ihrem Gegner bei Ballverlust viel zu viel Freiraum. Auf dem höchsten Niveau wird man mit einer solchen Spielweise sofort bestraft.“

Lizarazu warnt außerdem mit Blick auf das Spiel gegen Frankreich:

„Sollten Spieler wie Niklas Süle oder Nico Schlotterbeck spielen, werden sie es gegen Frankreichs Offensive sehr schwer haben. Um Kolo Muani, Mbappé oder Dembélé im Griff zu haben, muss man als Abwehrspieler schnell sein und gut antizipieren können.“

Der inzwischen 53-Jährige weiß, wovon er spricht. Immerhin wurde er 1998 mit Frankreich Welt- und zwei Jahre später dann auch noch Europameister. Mit den Bayern holte er ganze sechs Mal die Meisterschaft und fünf Pokale. Seine beeindruckende Karriere krönte der Verteidiger außerdem mit einem Champions-League-Sieg und dem Weltpokal.

Quelle: bild.de