Harte Kritik an TV-BrancheFrank Buschmann kehrt Fußball den Rücken

Harte Kritik an TV-Branche: Frank Buschmann kehrt Fußball den Rücken – Er gehört unbestritten zu den Kommentator-Legenden in Deutschland. Die Rede ist von Frank „Buschi“ Buschmann, der vor allem durch seine emotionale Art am Mikro viele Fans hat. Es dürfte hierzulande nicht viele Menschen geben, die den Kommentator und Moderator nicht kennen, der sich in den 90ern beim damaligen Sender DSF (heute Sport1) einen Namen machte.
Später war er einer der Stars im Hintergrund von ProSieben – unter anderem als kultige Kommentatoren-Stimme von „Schlag den Raab“ und anderen ProSieben-Formaten. Darüber hinaus blieb er immer dem Sport treu, auch dem Fußball. Doch genau hier machte Frank Buschmann nun Nägel mit Köpfen – und das mit einem lauten verbalen Knall. Denn der Kult-Kommentator hat die Nase gestrichen voll und wird deshalb dem Fußball am Kommentatorentisch den Rücken kehren.
„Nicht mehr so ganz meine Welt.“
Genauer gesagt wird „Buschi“ aber der nächsten Saison keine Fußballspiele mehr im TV kommentieren. Bereits im letzten Sommer wetterte Frank Buschmann gegen die Fußball-TV-Welt: „So wie heutzutage Sport präsentiert und übertragen wird, ist das ohnehin nicht mehr so ganz meine Welt.“ Nun redete Buschmann in einem Interview mit „sportjournalist.de“ Klartext und erklärte seine finale Entscheidung inklusive einer deftigen Kritik-Kelle. Buschmann:
Liebe zum Sport? „Das ist verlogen.“
„Ich finde das Drumherum mittlerweile schwierig bis unerträglich. In dem Moment, in dem ich in der Konferenz bei Sky am Mikrofon bin, liebe ich meinen Job. Aber außerhalb der 90 Minuten sind mir die Leute im Geschäft zu viel geworden, die behaupten, sie machten das alles aus reiner Liebe zum Sport und für die Fans. Das ist verlogen.“
Konkrete Gründe führte Buschmann aus: „Reporter bei Streaming-Diensten oder im TV sind oft wahnsinnig weichgespült, weil sie niemandem weh tun wollen. Da ist eine unglaubliche Angst davor, was die DFL, der Klub, der Trainer oder die Spieler denken. Aber dafür ist man nicht Reporter.
Dieses Bemühen, niemandem auf die Füße zu treten, tötet jede Leidenschaft. Genau dasselbe gilt, wenn jemand kommentiert wie auf einem Trainerseminar: Das gefällt angehenden Bundesliga-Trainern gut, weil ich ihre komplette Fachterminologie unterbringe, ich kommentiere aber am Gros der Zuschauer vorbei.“
Quelle: bild.de