FIFA: Erster Fußball-Verband denkt über Austritt nach – Derzeit läuft die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft in Katar und schon nach wenigen Tagen seit dem Eröffnungsspiel überschlagen sich die Ereignisse. Der eigentliche Sport, der Fußball, steht dabei allerdings nicht im Mittelpunkt. Die überraschende Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan am gestrigen Mittwoch klammern wir mal aus.

Wenn man dieser Tage über die WM 2022 spricht, geht es meist um das Verbot der „One Love“-Armbinden seitens der FIFA. Dazu gehört auch das Einknicken der Fußballverbände vor der FIFA, die ihrerseits gedroht hatte, dass es sportliche Konsequenzen haben würde, wenn ein Team trotz Verbots mit den Armbinden auflaufen würde. Die Kritik und die Wut über die Regel-Willkür der FIFA sind seitdem immens hoch. Ein Land will aber vorangehen und offenbar der FIFA den Rücken kehren.

Unrühmliches Verhalten der FIFA könnte radikale Konsequenzen haben

Die Rede ist vom dänischen Fußballverband DBU, der in Erwägung zieht, aus der FIFA auszutreten. Dies ist laut einem Bericht im „The Athletic“ wohl schon ein längerer Prozess, der bereits vor der WM bei den Dänen ihren Lauf nahm. Verbandsboss Jesper Möller erklärt: „Das ist keine Entscheidung, die wir jetzt getroffen haben. Unsere Position ist schon seit Langem klar. Wir haben das im Norden schon seit August diskutiert.“

Allerdings hat das derzeitige unrühmliche Verhalten der FIFA die Dänen zum Nachdenken gebracht. Jesper Möller: „Ich habe nochmal darüber nachgedacht. Ich kann mir vorstellen, dass es Herausforderungen geben könnte, wenn Dänemark von sich aus geht. Aber mal sehen, ob wir nicht einen Dialog über die Dinge führen können. Ich muss über die Frage nachdenken, wie das Vertrauen in die FIFA wiederhergestellt werden kann. Wir müssen auswerten, was passiert ist, und dann müssen wir eine Strategie entwickeln – auch mit unseren nordischen Kollegen.“

„Wir distanzieren uns entschieden von den Methoden der Fifa.“

Verbandsboss Jesper Möller verriet auf der Pressekonferenz, die man kurzfristig wegen des Armbindenverbots einberufen hatte, wie sehr die FIFA die Verbände unter Druck setzte. Möller: „Am 21. Im November bat die FIFA um ein dringendes Treffen, um die Angelegenheit zu besprechen. Die FIFA kam ins englische Team-Hotel und machte hier deutlich, dass es sportliche Sanktionen geben würde, wenn jemand die Binde trägt. Und sie sagten, dass es mindestens eine Gelbe Karte gäbe.“  

Möller weiter: „Wir distanzieren uns entschieden von den Methoden der FIFA. Allein die Tatsache, dass wir keine klare Antwort zu den möglichen Strafen bekommen haben, sagt doch alles.“ Möller sagte auch, dass Dänemark den viel umstrittenen aktuellen FIFA-Boss Gianni Infantino nicht unterstützen werde.

Möller: „Dänemark wird den derzeitigen Präsidenten nicht unterstützen. Wir müssen jetzt reagieren. Und wir haben das Gefühl, dass wir das wirklich müssen. Es ist zutiefst verwerflich, was da zuletzt passiert ist.“

Quelle: bild.de