Die Corona-Krise hat seit Wochen die Welt fest im Griff. Auch die Bundesliga hat es hart getroffen. Durch die Aussetzung der Saison und den dadurch auf Eis gelegten Spiele, trifft jeden Verein in allen Ligen vor allem finanziell hart.

Etliche Vereine kämpfen mittlerweile um die Existenz, stehen sogar vor der Insolvenz. Auch der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet, FC Schalke 04, ist durch die Folgen der Corona-Epidemie in eine finanzielle Schieflage geraten.

Schalke versucht daher, an allen Ecken und Enden Geld zu sparen – angefangen bei Steuerstundungen sowie den Mitarbeitern des Vereins, die man in Kurzarbeit geschickt hat. Außerdem wurde mit den Profi-Kickern von S04 vereinbart, dass sie auf 15 Prozent ihres Gehalts verzichten.

Auch die Fans und Mitglieder wurden ins Boot geholt. So bat der Verein sowohl die rund 44.000 Dauerkarten-Inhaber als auch Tageskartenkäufer, auf die Rückforderung ihrer Eintrittsgelder zu verzichten. Um die Kosten auszugleichen, wurden ihnen Gutscheine oder Trikots angeboten.

Auch die Logen-Besitzer in der Veltins Arena bat Alexander Jobst in einer E-Mail darum, den FC Schalke 04 wirtschaftlich zu unterstützen. Die Worte der E-Mail machten dabei deutlich, in welcher Not sich der Verein befindet.

So wurde unter anderem von „aktuell vor einer potenziell existenzbedrohenden wirtschaftlichen Situation“ geschrieben. Je länger nun die Spielpause andauere, umso drastischer muss der Klub die  Sparmaßnahmen ausweiten.

Die Königsblauen schauen derweil auf den 2. Mai 2020, wenn die vierte Rate der TV-Gelder seitens der DFL an die Bundesligisten überwiesen werden soll. Dabei hätte das schon längst passieren müssen.

Denn am 10. April 2020 hätten die Medienpartner Sky, ARD oder DAZN die Zahlungen auf den Weg bringen müssen – Schalke zum Beispiel fehlt dadurch ein Betrag von 15,892 Millionen Euro. Wenn sich die Lage bei den Knappen also weiter zuspitzen sollte, sind auch neue Kredite eine Möglichkeit.

Selbst über eine Ausgliederung der Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft wird zumindest nachgedacht. Eine Lösung, die bis dato ein Tabuthema war, vor allem unter den Mitgliedern der Königsblauen.

Schalkes Ex-Präsident Josef Schnusenberg: „Wir haben schon zu meiner Zeit gesagt, dass wir über diese Rechtsform für Schalke nachdenken müssen. Damals machte es noch keinen Sinn, jetzt wäre eine Ausgliederung sicher eine Lösung.“

Schalke kann indes nur hoffen, dass es im Mai mit Geisterspielen weitergeht. Denn würde die Saison abgebrochen werden, wäre es, wie Clemens Tönnies gegenüber der Welt am Sonntag sagte „der Super-GAU!“ – und zwar nicht nur für den S04, sondern auch für viele andere Vereine.

Schalke schleppt aktuell Verbindlichkeiten in Höhe von rund 198 Millionen Euro mit sich herum. 2019 gab es dazu ein Minus von 26,1 Millionen Euro, wobei der Umsatz von 350 auf 275 Millionen Euro gesunken ist. Alleine die Gehälter der Profis beliefen sich auf 116,6 Millionen Euro.

Quelle: sportschau.de