Zwei weiße Ringe an der Bierflasche: Aus diesem Grund ein gutes Zeichen – Wer gerne das eine oder andere Bierchen zischt, dem dürften sie aufgefallen sein: Weiße Ringe, meist oben und unten am eigentlichen Flaschenkörper. Überreste der Klebstoffe, mit dem die Etiketten befestigt werden, möchte man meinen. Doch weit gefehlt, die weißen Ringe stammen aus gänzlich anderer Quelle, wie ein Verbraucherartikel erklärt.

Bei „Chip“ erläutert man zur Biergeschichte, dass das Flaschenbier ab Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmend im Vergleich zum Fassbier in Mode kam. Besonders beliebt sind mittlerweile demnach Flaschen mit einer Füllmenge 0,5 Liter. Meist bestehen diese aus Braun- oder Grünglas. Die Flaschen haben diese Tönung als Schutz vor Sonneneinstrahlung – das UV-Licht zersetzt demnach Bitterstoffe aus dem Hopfen im Bier.

Nicht jedoch bei Grün- und Braunglas:

Weil solches Glas diese Strahlungsanteile des Sonnenlichts absorbiert, dient es häufig zur Herstellung von Bierflaschen. Doch auf den dunkleren Farben fallen die eingangs erwähnten weißen Ringe besonders auf – meist sind sie am oberen und unteren Rand des Bauches der Flasche zu finden. Ausgeprägtes Detail: An vielen Flaschen im nicht-deutschsprachigen Ausland finden sich solche Ringe deutlich weniger häufig bis gar nicht, in Österreich in Deutschland sind diese laut „Chip“ hingegen vornehmlich zu sehen.

Das liegt am Pfandsystem der beiden Länder. Denn dieses verpflichtet Unternehmen, gläserne Mehrwegflaschen zu sammeln, zu waschen, neu zu etikettieren und abermals zu befüllen. Laut Angaben des Umweltbundesamtes bis zu 50 Mal. Genau hier ist der Ursprung für die weißen Ringe zu suchen, wie der Bericht erläutert. Denn im Zuge der Wiederverwertung kommt es zu diesen bei den Transportvorgängen und dem Waschen der Flaschen.

Konkret bedeutet dies:

Gesammelte Pfandflaschen finden sich auf Laufbändern wieder, stehen beim Transport und in den Waschstraßen dicht an dicht. Dabei shlagen sie aneinander – vornehmlich auf der Höhe, wo später die weißen Ringe zu finden sind. Da die meisten Bierflaschen am Bauch ganz leicht nach innen gewölbt sind, kommt es zwischen dem obersten und dem untersten Punkt des Flaschenbauches aber oft zu keinen Berührungen – ergo verfärbt sich dieser Teil auch selten bis gar nicht.

So sind es eben die Ringe unten und oben, die hervortreten und weiß werden. Damit es auch klar: Je deutlicher diese weißen Abnutzungsmerkmale zu sehen sind, desto öfter wurde diese Flasche bereits in den Behandlungsvorgang zurückgegeben, kollidierte mit anderen, und wurde neu befüllt. Womit in der Theorie eine Flasche, die über sehr deutliche weiße Ringe verfügt, auch nachhaltiger in Sachen Energie und Rohstoffe sein sollte als eine, die noch gar keine Ringe aufweist.

Quelle: .chip.de