Zu wenig Schnee: Beliebtes Skigebiet in den Alpen schließt für immer – Es ist kein Geheimnis, dass viele große Skigebiete im Zuge der voranschreitenden Erderwärmung um ihre Existenz bangen. An einst weißen Hängen fällt einfach kein Schnee mehr, die künstliche Beschneiung wird zunehmend zum wirtschaftlich kaum tragbaren Kraftakt. Und so kommt es dann auch, dass ein erstes Skigebiet sich nun gezwungen sah, den Betrieb dauerhaft einstellen.

Dem US-Nachrichtensender „CNN“ erklärte der Bürgermeister von La Sambuy, einem Skiressort in den französischen Alpen, dass „die globale Erwärmung offensichtlich im Gange ist“ und sich „sogar schneller vollzieht, als die Wissenschaftler vorhergesagt haben“. Von daher habe der Stadtrat beschlossen, sämtliche Lifte seit dem 10. September zu schließen.

„Früher hatten wir praktisch vom ersten Dezember bis zum 30. März Schnee“ konstatiert Bürgermeister Jacques Dalex.

Im vergangenen Jahr habe jedoch gerade einmal an vier Wochen genug Schnee gelegen, um Ski zu fahren – und selbst dann sei die Decke nur sehr dünn gewesen.

Hätte man dennoch weitergemacht wie gewohnt, hätte man pro Jahr ein Verlust von gut einer halben Million Euro eingefahren, verschlänge doch alleine schon die Instandhaltung der Lifte jährlich rund 80.000 Euro.

Zwar ist der Ort mit drei Liften und mehreren Pisten bis zu einer Höhe von 1.850 Metern nur ein vergleichsweise kleines Skigebiet, mit Blick auf die günstigen Skipässe dafür aber auch äußerst beliebt bei Familien gewesen. Nun hofft Dalex, zumindest im Sommer Wanderer anlocken zu können.

Es ist wohl davon auszugehen, dass La Sambuy weitere Skigebiete folgen werden.

Einer kürzlich veröffentlichten Studie aus der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ zufolge, könnten auf lange Sicht ganze 53 Prozent der 2.234 europäischen Skiressorts wegen Schneemangels ihre Pforten schließen, wenn die Erderwärmung weiter voran- und zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit überschreitet.

Gemäß einer weiteren Studie aus der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Schwelle 2050 überschritten wird.

Quelle: t-online.de