Zu Unrecht im Gefängnis18 Jahre im Knast und nun Gerechtigkeit

Zu Unrecht 18 Jahre im Knast: Publikum rastet bei Freispruch vor Freude aus – Es sind bewegende Bilder aus einem Gerichtssaal. Der Fall eines Mannes, der im Teenageralter verknackt wurde, erweist sich Jahre später als Fehlurteil. Gebannt wartet der Häftling auf den Richtspruch, der entscheiden wird, ob er jemals wieder in Freiheit kommt. Da explodiert der Saal förmlich.
Daniel Villegas war 16, als er angeklagt wurde, an einem sogenannten „Drive by Shooting“ teilgenommen zu haben. Bei diesem Vergehen, das mit Gangs in Verbindung gebracht wird, werden feindliche Gangmitglieder und andere auserkorene Opfer aus einem vorbeifahrenden Auto beschossen, wobei die Projektile oftmals noch Unbeteiligte treffen.
Bei dem fraglichen Verbrechen kamen damals zwei junge Männer im Alter von 17 und 18 Jahren ums Leben – Villegas kam 1995 deswegen vor einem Gericht in El Paso, Texas, lebenslang hinter Gitter.
Jahrelang zog er von einer Instanz zur nächsten, um seinen Fall neu aufrollen zu lassen.
Im Dezember 2013 war es endlich soweit: Nach 18 Jahren im Knast erhielt Daniel seinen Fall vor dem Texas-Berufungsgericht für Strafsachen. Ein Richter entschied, dass Daniel seinerzeit keine wirksame Unterstützung durch einen Anwalt erhalten hatte, wie vom Gesetz vorgesehen. Es musste also frisch verhandelt werden.
Der Fall wurde neu aufgerollt, Daniel 2014 gegen Kaution vorläufig entlassen. Nun, sechs Jahre später, tagte das Gericht – und die Unschuld Daniel Villegas wurde verkündet. Polizisten hatten ihn als Jungen seinerzeit mutmaßlich zu Tode geängstigt und mit körperlicher Gewalt ein Geständnis erzwungen.
Daniels Freunde und Familie sowie sein Schwager, der jahrelang nicht lockergelassen hatte, Gerichte und Justiz unter Druck setzte, ihrer Verpflichtung nachzukommen, waren im Raum anwesend.
Ihre Reaktion bei der Verkündung des Urteils spricht für sich und bedarf keiner weiteren Worte an dieser Stelle.
Quelle: eu.elpasotimes.com