„Zu sehr in die Breite gewachsen.“Reform der Öffentlich-Rechtlichen beschlossen

Sechs Jahre der Verhandlungen hat es bedurft, bis sich die Bundesländer nun kürzlich im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz auf eine Reform des Auftrags der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verständigen konnten. Bayerns Medienminister Florian Herrmann von der CSU erklärte: „Wir machen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fit für die Zukunft“,
„ARD und ZDF waren zu sehr in die Breite gewachsen.“
Nun wolle man jedoch das Profil wieder gezielt schärfen und den Markenkern der Öffentlich-Rechtlichen klarer zum Ausdruck bringen.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer erklärte in ihrer Funktion als Vorsitzende der Rundfunkkommission:
„Wir geben den Anstalten einen zukunftsorientierten Rahmen und gleichzeitig mehr Flexibilität in der Ausgestaltung ihrer Angebote.“
Konkret soll es ARD und ZDF künftig möglich sein, darüber zu entscheiden, Sparten-Fernsehsender zu reduzieren und den geänderten Nutzungsgewohnheiten entsprechend als Online-Angebot neu auszurollen.
Zudem können ARD und ZDF nun Filme und Serien bereits vor Ausstrahlung oder unabhängig von der Ausstrahlung in die Mediatheken einstellen, um damit das Online-Angebot attraktiver zu gestalten.
Im Vorfeld hatte es Kritik seitens der privaten Medien und TV-Sender gegeben, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihren Kernauftrag zugunsten der Unterhaltung zunehmend vernachlässigen, der da lautet, zu informieren, zu bilden und kulturelle Inhalte zu vermitteln.
Damit stünden die öffentlich finanzierten Sender in direkter Konkurrenz zu den privaten.
Wenn dies einem öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil entspreche, erklärte Dreyer, gehöre aber auch die Unterhaltung zum Markenkern von ARD und ZDF. Wichtig sei es, ein Angebot für alle zu schaffen.
„Die Anstalten haben den Auftrag, die Breite der Bevölkerung, also alle Generationen und Gesellschaftsschichten gleichermaßen zu erreichen.“
Im nächsten Schritt der Reform soll es um die Finanzierung gehen.
Aktuell liegt der Rundfunkbeitrag, durch den ARD, ZDF und Deutschlandradio finanziert werden, bei 18,36 Euro pro Monat.
Quelle: welt.de