Zerstörung: Teil 3: YouTuber Rezo mit drittem Video-Rundumschlag – Zwei Videos aus seiner Reihe „Zerstörung“ hat YouTuber Rezo bereits veröffentlicht und ging mit der deutschen Parteienlandschaft ins Gericht. Insbesondere CDU und CSU standen dabei im Mittelpunkt der Kritik. Im neuen Video „Zerstörung FINALE: Korruption“, das wie seine Vorgänger bereits millionenfach geklickt wurde, geht es um Korruption.

Am Samstagabend veröffentlichte Rezo sein Video, in dessen Mittelpunkt Parteispenden und Maskendeals etwa von CDU-Abgeordneten stehen. So konkretisiert der YouTuber etwa die Aspekte der Cum-Ex-Affäre um den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz. Auch mangelnde Transparenz, wenn es um Lobbyismus und Spendenerhalt der Abgeordneten geht, bildet einen zentralen Kritikpunkt.

Von Maskendeals und Mehrwertsteuersenkungen

Um seine Kritik zu belegen, kann Rezo auf eine umfangreiche Quellenliste verweisen. Zu Anfang des Videos erläutert der YouTuber verschiedene Arten der Korruption, bevor er zwecks Erläuterung einen Perspektivwechsel in die Rolle eines theoretischen deutschen Politikers vornimmt. Im Kontrast dazu verweist er jedoch auf konkrete Korruptionsfälle. Etwa Maskengeschäfte – beispielsweise anhand des Unionspolitikers Georg Nüßlein.

Weiter geht es mit Parteispenden, bei denen konkret etwa der Hotelbetreiber August von Finck genannt wird, der der FDP vor zehn Jahren 1,1 Millionen sowie der CDU 820.000 Euro schenkte – und später eine Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 7 Prozent für Hotelbetriebe erfuhr. Ebenso werden in Rezos „Zerstörung FINALE: Korruption“ die Transparenzregeln für Parteispenden zur Sprache gebracht.

Diese besagen:

Überweisungen müssen nur angegeben werden, wenn der Betrag 10.000 Euro aufwärts umfasst. Diese Regelung ließe sich von Unternehmen jedoch leicht umgehen, indem sie einfach mehrfach 9999 Euro spendeten. Rezo wörtlich: „Fakt ist: Wenn ich korrupter Politiker wäre, hätte ich durch Spenden ziemlich gute Möglichkeiten dazu.“ Auch im Video: Die Lobbyismus-Affäre um die Firma Augustus Intelligence und den CDU-Politiker Philipp Amthor.

Im Video des YouTubers geht es nicht zuletzt auch um das Thema der Nebenverdienste von Politikern – und wie diese nicht von der Arbeit als Abgeordnete getrennt würden. Mehrfach fällt dabei der Name von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Spahns Ministerium hatte im Frühjahr 2020 67 Millionen FFP2-Masken für überteuerte Preise erworben. Für die Vermittlung dieses Handels war mit Andrea Tandler die Tochter des früheren CSU-Mannes Gerold Tandler verantwortlich.

„All das sind keine Ausrutscher.“

Ein Deal, den Rezo ebenfalls unter dem Thema der Korruption zur Sprache brachte. Doch nicht nur Unionspolitiker stehen im Video unter kritischem Beschuss: Auch von dem Finanzminister und Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD) ist die Rede. Präziser: vom CumEx-Skandal und der Rolle von Scholz in diesem Geschehen. Oder wie Rezo das Ganze bezeichnet: dem „mit Abstand krassesten Krimi in diesem Video“ und dem „größten Finanzskandal ever“.

Zuerst fasste der YouTuber die CumEx-Affäre in der Sprache seines Zielpublikums zusammen, dann wandte er sich in direkter Rede an den SPD-Politiker: „Du bist in die beiden größten Finanzskandale der letzten Jahrzehnte tief drin verwickelt, sagst einfach: ‚Ich erinnere mich an nichts‘, willst möglichst keine Dokumente veröffentlichen und könntest wahrscheinlich Bundeskanzler werden – naja.“
„All das sind keine Ausrutscher“, so Rezo im Fazit seines Videos. „Dieser Teil in unserem politischen System ist broken - und das auch nicht erst seit einem Jahr!“

Der YouTube appelliert an seine Zuschauerschaft, am 26. September wählen zu gehen und fordert von der nächsten Bundesregierung nach dieser Wahl Änderungen.

Quelle: tagesspiegel.de