Wütende Menschenmenge will Frau „opfern“: Touristin tanzte auf antikem Heiligtum – Es versteht sich, dass mit Kulturgut pfleglich umzugehen ist, man Altertümer entsprechend respektvoll behandelt. Wie wütend Menschen werden können, deren Kulturerbe man wortwörtlich mit Füßen tritt, musste eine Frau erfahren. Sie erklomm im südöstlichen Mexiko in der Region Chichén Itzá eine der bedeutsamsten Stufenpyramiden.

Präziser: Jene Maya-Stufenpyramide, die von den spanischen Eroberern auf den Namen „Castillo de Kukulcán“ getauft wurde: „Die Festung Kukulcáns“. Dieser Tempelbau gilt als eines der sieben neuen Weltwunder. Entsprechend stolz sind Menschen in der Gegend auf „ihr“ Bauwerk, das Betreten steht unter Strafe. Das hielt die Frau nicht davon ab, es zu besteigen – selbst als jede Menge Buhrufe und geschimpft sie erreichten.

Mehr noch:

Sie begann zudem damit, auf der Spitze der Pyramide zu posieren, führte ein Tänzchen auf. Keine wohlüberlegteste Entscheidung, so wirkt es: Denn nachdem sie herabgestiegen war, wurde sie von einem wütenden Mob in Empfang genommen, welcher sich unter anderem dafür aussprach, sie zur Strafe zu „opfern“. So waren Rufe in der Menge zu hören wie „Gefängnis, Gefängnis!“, „Sperrt sie ein!“ oder eben „Opfert sie!“.

Bei der Menge handelte es sich um eine Menschenansammlung, die so manches Rockkonzert in den Schatten stellt, heißt es etwa  bei „LADbible“. Während die Frau versuchte, sich zu entfernen, wurde sie mit Wasser bespritzt. Rechtlich gesehen hat sie eine schwere Ordnungswidrigkeit begangen: So wurde das Erklimmen des Bauwerks 2008 von der Nationalen Behörde für Anthropologie und Geschichte INAH verboten.

Übertretungen des Dekrets werden hart geahndet:

So liegen empfindliche Bußgelder zwischen umgerechnet rund 2.560 und 5.120 Euro im Bereich des Möglichen, je nachdem, wie viel Schaden jemand an der antiken Stätte angerichtet hat. Die Menschenmenge verlangte: „Sollte sie Ausländerin sein, dann muss sie Mexiko verlassen!“ Die Nationalität der Frau wird in Berichten nicht erwähnt, aber Nutzer in den sozialen Medien wollen in ihr eine US-Amerikanerin ausgemacht haben.

Jemand schrieb wörtlich auf TikTok: „Man stelle sich vor, jemand aus Mexiko würde ein amerikanisches Denkmal auch nur annähernd so respektlos behandeln. Alle Medien würden das Video wochenlang zeigen. Aber wenn Amerikaner so etwas mit einem mexikanischen Denkmal machen, ist das keine Meldung wert.“ Wieder andere erwähnen, dass die Frau ungemeines Glück gehabt habe, dass der Mob nicht außer Kontrolle geraten sei oder sie nicht zu Zeiten der Maya lebe, in denen man ihr Vergehen „anders“ geahndet hätte.

@angelalopeze

this is so disrespectful… don’t mess with my Mexican people 🇲🇽 #chichenitza#disrespectful#mayanpyramid#vacation#crazy#viral

♬ original sound - ang

Quelle: ladbible.com