Deutschlands erstes Haus aus dem 3D-Drucker gebaut – Mittlerweile kann man mit einem 3-D-Drucker alles Mögliche erstellen. Hierbei sind schon einige ebenso beachtliche wie beeindruckende Dinge entstanden. Seit einiger Zeit befindet sich der 3-Druck auch im Bauwesen auf dem Vormarsch. Eindrucksvoll zu bestaunen im nordrhein-westfälischen Beckum, wo das erste fertig gestellte Haus aus dem 3D-Drucker steht.

Dies alleine ist schon ziemlich erstaunlich, nicht weniger aber auch die Bauzeit. Denn die 160 Quadratmeter, aufgeteilt auf zwei Geschosse, des Gebäudes wurden in gerade einmal etwas mehr als vier Tagen errichtet. So belief sich die Druckzeit des Hauses auf 100 Stunden und man habe bei diesem Projekt gerade einmal mit halber Geschwindigkeit gearbeitet. So wäre der Bau also auch in unglaublichen 50 Stunden möglich.

Weniger Arbeitskräfte, Material und Bauzeit 

Verdammt schnell im Vergleich zu einem Einfamilienhaus, das bei einer herkömmlichen Bauweise, auf eine Bauzeit von rund fünf Monaten kommt. Darüber hinaus spart man beim Bau mit der 3-D-Technik nicht nur Arbeitskräfte, sondern auch Material und Bauzeit. Im Detail besteht ein 3-D-Druck-Haus aus Spezialbeton, der von einer Maschine Schicht um Schicht errichtet wird. Fabian Meyer-Brötz von der Firma PERI bezüglich des Baumaterials:  

„Beim Drucken mit Beton brauchen wir ein Material, das stabil genug ist, um die nächsten Schichten zu halten. […] Trotzdem muss es chemisch aktiv bleiben, so dass es sich das Material miteinander verbindet und statisch das tut, was wir wollen.“ Meyer-Brötz sieht mit dem 3-D-Druck eine wahre Revolution in der Bauindustrie, denn: „Es sind ja nicht nur die Wände, die wir drucken. Auch die Planung und alle anderen Prozesse auf der Baustelle werden durch diese neue Technik beeinflusst.“

Wenig Zeit zur Fehlerkorrektur

Bevor es an die Arbeit geht, müssen ein Architekt sowie der Bauherr am Computer im Vorfeld ein 3-D-Modell des Hauses erstellen. Bis ins kleinste Detail geplant, von den Fenstern und Türen über Steckdosen bis hin zu allen Versorgungsleitungen. Ist dies erledigt, werden die Informationen vom Computer an den Spritzroboter geleitet, der dann mit der Arbeit beginnt.

Dabei schafft der Robo-Arbeiter beim Bau einer Mauer mit Spezialbeton aus einem Silo ganze ein Meter pro Sekunde. Das größte Problem bei einem Haus aus dem 3D-Drucker ist allerdings, dass man nur 15 Minuten Zeit hat einen Fehler im digitalen Modell zu korrigieren. Außerdem liegen die Preise für ein 3D-Druck-Haus noch rund 10 bis 15 Prozent über denen, normal errichteter Häuser.

Im Falle des 160-Quadratmeter-Einfamilienhauses in Beckum liegen die Kosten bei 500.000 Euro. Doch langfristig sollen die Preise massiv gesenkt werden, sodass 3D-Druck-Häuser die günstigere Variante beim Häuserbau werden sollen.

Quelle: kreiszeitung.de