Wissenschaftler bestätigenCannabis schädigt auch ohne Tabak die Lunge

Cannabis schädigt auch ohne Tabak die Lunge – Die Debatte um die Legalisierung von Cannabis reißt weltweit wohl nicht so schnell ab, hitzig wird über das Für und Wider diskutiert. Für Kritiker einer möglichen Legalisierung dürften die Erkenntnisse einer Expertenrunde für medizinisches Marihuana Wasser auf ihre Mühlen sein. Denn den Wissenschaftlern zufolge schädigt das Rauchen von Gras die Lunge auch dann, wenn man den Tabak weglässt. Auch, wenn dabei eine Bong zum Einsatz kommt.
Zwar hat Cannabis mittlerweile mehrheitlich nachgewiesene medizinische Vorteile, wenn es von Experten unter kontrollierten Umständen für therapeutische Zwecke verschrieben wird. Doch es gibt auch Bedenken über den medizinischen Einsatz hinaus, etwa bei der „Freizeitgestaltung“. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Lambert-Initiative für cannabisbasierte Therapien der Universität von Sydney (Australien) stand unlängst den Nutzern des Internetforums „Reddit“ Rede und Antwort zu dem Thema.
So lautete eine der häufigsten Fragen, inwiefern sich Cannabis auf die menschliche Lunge auswirke. Ein Nutzer schrieb: „Ich höre immer, dass es 'weniger schlimm als Tabak' sei, aber reden wir über potenziell vernachlässigbare Auswirkungen oder eher 'Sie haben eine um ein Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, Krebs zu bekommen, aber Sie bekommen trotzdem Krebs'?“ Die Antwort der Expertenrunde:
„Alles Rauchen ist schlecht für die Lunge. Dampfen ist besser als Rauchen. Verzehr ist besser als Dampfen (für die Lunge). Wir wissen nicht wirklich genug über die Auswirkungen auf Krebs/Lungenkrebs. Cannabinoide scheinen unter kontrollierten Laborbedingungen einige krebshemmende Eigenschaften aufzuweisen, aber die Auswirkungen in der Praxis sind unbekannt.“
Dampfen oder Rauchen?
Eine weitere Frage an die Forscher berührte den Punkt der Wasserpfeifen, auch Bongs genannt – manche Cannabis-Raucher setzen auf diese und empfinden den Genuss ohne Tabak als gesünder für die Lunge. Daher wurde die Frage geäußert, ob dies tatsächlich stimme. Die Antwort der Experten: „Wasserpfeifen sind nicht weniger schädlich als das Rauchen eines Joints oder einer Pfeife mit Cannabis. Das Verdampfen ist die am wenigsten schädliche Art, Cannabis durch Inhalation zu verabreichen.“
Auf diese Art des Cannabis-Konsums hin befragt, namentlich das Verdampfen, gaben die Wissenschaftler den Nutzern des Forums folgende Antwort: „Das Dampfen ist ein relativ junges Phänomen und es wird wahrscheinlich noch Jahrzehnte dauern, bis wir qualitativ hochwertige Daten darüber haben, wie sich das Dampfen langfristig auf die Lungengesundheit auswirkt.“
Weiter konstatierten sie: „Das Einatmen von etwas anderem als Luft kann schädlich für die Lunge sein, aber nach dem, was wir wissen, scheint Dampfen eine viel sicherere Alternative zum Rauchen darzustellen, da keine giftigen Nebenprodukte entstehen wie bei der Verbrennung von Pflanzenmaterial.“ Die Aussagen der Experten spiegeln jene der Amerikanischen Gesellschaft für Lungengesundheit wider – Cannabis-Raucher behielten demnach den Rauch länger in der Lunge als Tabakkonsumenten und hielten dabei die Luft an.
Quelle: ladbible.com