Wetter: Rekordhitze im November erwartet – Meteorologen rechnen hierzulande mit sommerlichen Temperaturen – und das Ende Oktober. Schuld ist das Klimaphänomen La Niña, welches der Nordhalbkugel bereits das dritte Jahr in Folge eine für diese Jahreszeit ungewöhnlich heftige Hitzewelle mit Temperaturen beschert, die mancherorts über 25 Grad liegen.

Experten gehen davon aus, dass viele Wetterstationen Rekordwerte melden werden – nicht nur hierzulande, sondern auch in Grönland, Kanada und Sibirien, wo es teilweise bis zu 20 Grad wärmer ist als üblich.

La Niña macht sich durch ein bestimmtes Druckmuster auf der Nordhalbkugel bemerkbar, bei dem es zu Hochdruck über dem Pazifik, dem Atlantik und Russland kommt.

Eben jene Situation kommt in den kommenden Tagen auf uns zu und bringt dramatische Auswirkungen mit sich.

Nachdem es in Kanada zu heftigen Schneefällen kam, kühlt der Westen Nordamerikas zunächst einmal ordentlich ab. Infolgedessen kommt es zu einer Ausgleichsbewegung, die Neufrankreich Wärme von über 10 Grad beschert.

Diese Hitze wandert weiter bis nach Grönland, wo über weiter Teile des dortigen Eisschildes hinweg mitten im Polarwinter Höchstwerte von knapp über 0 Grad erreicht werden.

Damit weichen die Temperaturen in der Spitze um 20 bis 25 Grad von den für diese Jahreszeit normalen Werten ab.

Infolge der Verteilung der Druckgebiete überschwemmt relativ kalte Luft die Region vor Portugal und Spanien. Gleichzeitig dringt extrem warme Wüstenluft bis nach Schweden vor, was für uns eine weitere Woche warmes Wetter bedeutet.

Zwar könnte der Rekord für November, der mit 25,9 Grad in Rosenheim gemessen wurde, halten, mit Blick auf Temperaturen von 8 bis 12 Grad über dem Normalwert kann man aber davon ausgehen, dass an anderen Stationen im Norden und Osten neue Hitzerekorde aufgestellt werden. Weichen die Temperaturen an drei aufeinanderfolgenden Tagen um 5 Grad über dem Durchschnitt ab, spricht man von einer Hitzewelle.

Hier in Deutschland betragen die Abweichungen aktuell 10 oder 12 Grad.

Generell ist ein Anstieg der Temperaturen zu verzeichnen, wurden doch diesen Sommer zum ersten Mal überhaupt 40 Grad in Hamburg gemessen. Mit dem Zusammenspiel des sehr hohen und weiter ansteigenden Temperaturniveaus und der La-Niña-Druckverteilung geht einher, dass auch die Abweichungen vom Normal extremer werden.

Experten prognostizieren, dass sich das verantwortliche Pazifikhoch bis Mitte der Woche auflösen wird. In den Tagen darauf sollte sich das Wetter wieder ändern, so dass auch bei uns in der zweiten Novemberwoche mit einem Umschwung zu rechnen ist.

Möglich ist aber auch, dass sich das Pazifikhoch Anfang November erneut ausbildet und uns in der Mitte des Monats ein neuer La-Niña-Zyklus bevorsteht. Für derlei Vorhersagen ist es aber noch zu früh.

Quelle: focus.de