Wetter-PrognoseDer Sommer lässt sich wohl noch Zeit

Wetter-Prognose: Der Sommer lässt sich wohl noch Zeit – Es scheint, als käme der Sommer nur langsam in Gang, die Temperatur steigt schleppend. Doch woran liegt das? Üblicherweise zieht die Sommerwärme aus Südwesteuropa heran – diesmal jedoch wird es aus Richtung Osteuropa in der zweiten Wochenhälfte warm.
Die „Bild“ sprach mit dem Diplom-Meteorologen Dominik Jung vom Wetterdienst „Q.met“. Dieser betonte: „Der Sommer kommt durch die Hintertür. In Osteuropa ist es schon seit Tagen sommerlich heiß. In der zweiten Wochenhälfte erreicht die Wärme dann zuerst Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Dort werden 25 Grad und mehr erreicht.“
In Deutschland kommt es dann zu einer Vereinigung der sommerlicheren Luftschichten mit hiesigen feuchten Luftmassen. Das Resultat ist schwülfeuchte, tropische Warmluft, die mit etwas Pech noch länger bleiben wird:
„Die schwül-warme, teils heiße Gewitterluft könnte sich bis weit in die nächste Woche festsetzen und für eine längere Unwetterphase sorgen. Wir rutschen damit von einer feuchten und kühlen Wetterlage in eine weiter teils feuchte, aber extrem warme bis heiße Gewitterluftmasse“, unterstreicht Jung.
Das könne durch die hohe Feuchtigkeit der einschließenden Warmluft tagsüber immer wieder zu kräftigen Schauern und Gewittern sowie heftigem Starkregen führen, wie der „Bild“-Artikel unterstreicht.
Das betonte der Klimatologe Dr. Karsten Brandt von „donnerwetter.de“ im Gespräch mit dem Portal:
„Wir bekommen ab Dienstag etwas wärmere und feuchtere Luft. Daher einzelne Gewitter und Schauer in den Nachmittagsstunden. Besonders im Bergland. Eins ist gewiss, es ist nichts mehr mit stabilem blauen Himmel. Immer sind Quellwolken unterwegs und besonders nachmittags fallen Schauer. Der Süden ist am Mittwoch sogar komplett nass.“
Heute und morgen ist die Luft noch kühl und feucht, das Wetter daher unbeständig. Im Süden ist mit Regenwolken zu rechnen, gelenkt von einem Tief aus Norditalien. Diplom-Meteorologe Stefan Zender von „WetterKontor“ beleuchtet bei „Bild“:
„Während es am Donnerstag nur mäßig warm ist, setzt sich schwül-warme Luft durch. Dabei werden Temperaturen von 25 bis 30 Grad erreicht. Örtlich entladen sich dann allerdings zum Teil heftige Gewitter.“
Demnach wird das Wetter am Mittwoch leicht wechselhaft mit vereinzelten Schauern und Temperaturen zwischen 17 bis 25 Grad. Fronleichnam (Donnerstag) ist mit ähnlichen Temperaturen zu rechnen, tagsüber kann es teils starke Gewitter und einzelne Schauer geben. Am Wochenende wird es dann schwül-warm mit großem Unwetterpotenzial und teils schweren Gewittern.
„Eine brenzlige Wetterlage ab Freitag, die nur wenig von der Stelle zieht! Das bedeutet Sturzflutgefahr in Deutschland“, warnt Meteorologe Jung gegenüber der „Bild“. Wenigstens darf zumindest am Sonntag ab und zu die Sonne durch die Wolken brechen, die Quecksilbersäule kann je nach Region auf bis zu 33 Grad klettern.
In den kommenden Wochen entscheidet sich wohl, wie der Sommer wird – und es steht noch nicht fest, ob es auch diesmal ein heißer Rekordsommer werden könnte.
Klimaexperte Dr. Karsten Brandt erläuterte: „Alles ist noch möglich. Jetzt stellt sich das so dar: Eher leicht zu warm, häufig Schauer und Gewitter, nur wenige extrem heiße Tage, gefühlt eher ein leicht zu warmer, sonniger Durchschnittssommer – wir wurden ja auch sehr verwöhnt in den letzten Jahren. Aber wie gesagt, die Entscheidungen über die Sommerwetterlagen fallen in den nächsten 2-3 Wochen.“
Quelle: bild.de