WetterFrühling mit jeder Menge Sahara-Sand

Wetter: Frühling mit jeder Menge Sahara-Sand – Nachdem der April in Sachen Frühling eine kleine Verschnaufpause einlegte, kehrt dieser jetzt mit Hoch Tim zurück. So dürfen sich die meisten Landesteile auf bis zu 50 Sonnenstunden freuen – mit angenehmen Temperaturen um die 20 Grad. Tolle Aussichten, auch für das Wochenende zum ersten Mai.
Allerdings besucht uns einmal mehr der Wüstensand, von dem wir in Deutschland eine kräftige Ladung abbekommen werden. Gegenüber „Bild“ erklärt Klimatologe Dr. Karsten Brandt von „Donnerwetter.de“: „Dieses Jahr ist es extrem. Und es liegt an der ungewöhnlichen Wetterlage mit Tiefdruckgebieten über dem Mittelmeerraum, die die Luft über das Mittelmeer in die Alpen und auch nach Deutschland transportieren. Die Tiefs liegen ungewöhnlich südlich und saugen den Staub aus der Sahara an.“
Immer mehr Sahara-Staub-Vorstöße nach Deutschland
Dass in letzter Zeit immer mehr Sahara-Staub zu uns gelangt, ergründet Diplom-Meteorologe Dominik Jung von „Wetter.net“ in einem Gespräch mit der „Bild“: „Es gibt da verschiedene Theorien: Einige nennen den Klimawandel als Grund. Früher war die typische Westwetterlage in Deutschland die vorherrschende Wetterlage, die Winde kamen aus dem Westen vom Atlantik. Doch das hat sich scheinbar geändert.
Es gibt auch zunehmend Südwetterlagen und da liegt eben südlich von Europa Nordafrika mit der Sahara, daher könnte der Saharastaub öfters zu uns kommen. Klimawandel auch, weil der Nordpol wärmer wird, die Temperaturunterschiede zwischen Nordpol und Äquator nehmen dadurch ab. Das kann eine Änderung der Windsysteme zur Folge haben.“
Bevor es ab #Mittwoch bei zunehmendem #Hochdruckeinfluss wieder überall #trocken bleibt, gibt es noch einige #Regenfälle. Im Westen zeichnen sich dabei durch die lokal hohen Summen die zu erwartenden #Schauer und #Gewitter ab. Im Norden bleibt es allerdings zum Teil trocken. /V pic.twitter.com/gd3JFtg8TG
— DWD (@DWD_presse) April 24, 2022
„Was aktuell passiert, ist Wetter.“
Allerdings relativiert Jung den derzeitigen Saharastaub-Vorstoß auch mit den Worten: „Was aktuell passiert, ist Wetter. Und Wetter über einen sehr langen Zeitraum beobachtet, mindestens 30 Jahre, ist Klima.“ Klimatologe Brandt schiebt das Thema Klimawandel diesbezüglich zur Seite. Er sagte gegenüber „Bild“:
„Der Klimawandel hat damit eigentlich wenig zu tun, eher mal eine Laune der Natur, die es immer wieder gibt. Wir suchen natürlich Erklärungen, aber hier ist der Klimawandel wohl kaum schuld. Dafür haben wir ein sonniges Frühjahr, da die Hochs über Skandinavien liegen und trocken kühle Luft zu uns bringen. Bis zum 1. Mai haben wir 50 Sonnenstunden im ganzen Land bei bis zu 20 Grad. Das ist doch Superwetter.“
Polarluftvorstoß in der ersten Mai-Woche
Jedenfalls bedeutet der anrückende Saharastaub für uns, dass sich der Himmel wieder eintrüben wird. Das sorgt wiederum für die tollen Sonnenauf- und -untergänge. Weg vom Wüstensand zurück zu Hoch Tim, das in Deutschland in den kommenden Tagen für ruhiges und freundliches Frühlings-Wetter sorgt. Daher sollte man das Wetter auch in vollen Zügen genießen.
Die derzeitigen Aussichten zeigen, dass es dann in der ersten Mai-Woche zu einem Polarluftvorstoß kommen könnte, was die Temperaturen in Deutschland sinken lassen würde und nachts vielerorts noch mal Nachtfrost bringen könnte. Was übrigens nichts Ungewöhnliches wäre für einen Mai – auch mit Blick auf die anstehenden „Eisheiligen“ in der Mitte des Wonnemonats.
Quelle: bild.de