Wetter: Deutschland droht sibirischer Winter – Der Blick nach draußen verspricht aktuell zwar etwas anderes, aber so wie es aussieht, könnte uns noch ein verdammt harter Winter ins Haus stehen. Prognosen gehen sogar von einer der kältesten Wetterlagen seit Jahren aus.

Ursache ist der sogenannte Polarwirbel, oder besser dessen von Meteorologen erwarteter Kollaps. Dieser kreisförmige Wirbel bildet sich im Winter aufgrund des hohen Kontrastes zwischen den kalten Luftmassen am Nordpol und den milden Luftmassen in Europa und saugt dabei quasi die polare Luft auf. Da die kalte Luft von einem Starkwindband umgeben ist, kann sie sich nicht ausbreiten und wird im Polarwirbel gebunden, der sich somit entscheidend auf das Winterwetter auf der Nordhalbkugel auswirkt.

Kollabiert der Polarwirbel nun, können die kalten Luftmassen entweichen und ziehen gen Süden. Es entstehen mehrere kleinere Wirbel, ein Phänomen das „Polarwirbelsplit“ genannt wird und das unter Umständen auch Europa erreichen kann. Die Folge sind regional ungewöhnlich niedrige Temperaturen.

Chefmeteorologe Jan Schenk von „weather.com“ erklärt: „Das Problem dabei, wenn der Polarwirbel zerbricht oder sich gar in zwei Wirbel aufteilt, ist, dass so ein Ereignis einige Wochen später immer einen heftigen Wintereinbruch zur Folge hat.“

Zwar muss es dem Experten zufolge nicht dazu kommen, dass Europa und Deutschland betroffen sein werden, die Gefahr schätzt er jedoch als sehr hoch ein. Schenk hält es für „höchst wahrscheinlich, dass es im Februar oder März nochmal einen kalten Wintereinbruch gibt, da sollten wir uns schon mal drauf einstellen.“

„Es ist eine extrem spannende Lage, die uns die Wettercomputer derzeit ab der Monatsmitte berechnen“, erklärt auch RTL-Meteorologe Björn Alexander. „Der Polarwirbel kollabiert und damit bestehen Chancen auf richtigen Winter mit trockenkalter Luft aus östlichen bis nordöstlichen Richtungen.“

Denkbar wären sogar eisige Lagen mit Kaltluft aus Sibirien. „Das ist allerdings ein Szenario, das uns erst im Laufe der nächsten Woche blühen könnte. Aber wenn es tatsächlich so kommt, dann wäre es eine der kältesten Wetterlagen seit Jahren.“

Ob sich der Polarwirbel komplett aufteilt, wird sich also erst noch zeigen müssen, doch selbst wenn nicht kommt es mindestens zu einer Verschiebung. Auch dann wird es in Europa kälter, jedoch nicht in dem Ausmaß, welches ein endgültiger Polarwirbelsplit nach sich ziehen würde.

So oder so, sinken laut den Wetterfröschen bereits am Wochenende die Temperaturen und damit auch die Schneefallgrenze in Deutschland.

Quelle: www.stern.de