Wenn Aldi-Kunden den Betrieb aufhalten: Kassierer dürfen Zahlung widersprechen – Die Zeiten sind schnelllebig. Das gilt wie überall auch im Supermarkt. Vor allem bei den Discountern geht es an der Kasse im Sekundentakt zu, das Personal und die Kundschaft haben es eilig. Stress liegt in der Luft, je nach den beteiligten Persönlichkeiten. Und dann passiert es: Man steht schon gefühlte Ewigkeiten in der Schlange an der Kasse, da hält jemand durch sein Verhalten den Betrieb auf. Aber muss man sich das als Kassiererin oder Kassierer bei Discountern wie Aldi oder im klassischen Supermarkt bieten lassen?

Das Anstehen nach dem lästigen, aber für viele unvermeidlichen Feierabendeinkauf ist ohnehin mit Stress verbunden. Das Personal muss Quoten erfüllen, arbeitet hart. Dann passiert es: Jemand in der Schlange zückt sein Portemonnaie und holt Unmengen an Kleingeld hervor. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Bei Senioren im fortgeschrittenen Alter ist Verständnis gefragt. Bei ihnen kommen zum Teil knappe Renten, Gesundheitsfaktoren wie schlechtes Sehvermögen und andere Gründe hinzu. So klaubt manch hochbetagte Person oft Kleingeld zusammen.

Das Personal hilft dann oft solidarisch beim Zählen.

Zweifelsohne: Bargeld ist in Deutschland nach wie vor sehr beliebt und für viele Menschen ein wichtiger Aspekt ihrer finanziellen Freiheit. Daran ändert auch die Zunahme von Kartenzahlungen und digitalen Währungen wenig. Ein Bericht von „Der Westen“ zitiert dazu eine Studie der Bundesbank unter Berufung auf das Online-Portal „Fehmarn24“. Danach liegt der Anteil der Barzahler bei einer Mehrheit von 60 Prozent. Der Satz „Nur Bares ist Wahres“ hat in Deutschland zweifellos nichts von seiner Gültigkeit verloren.

Das gilt aber nicht für jeden Betrag in jeder möglichen Münzkombination, wie man „Der Westen“ erklärt. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Supermärkten und Discountern wie Aldi haben das letzte Wort, wenn es darum geht, wie viel Kleingeld sie annehmen müssen. Sie sind allen Kundinnen und Kunden an der Kasse verpflichtet – nicht Kunden, die hohe Euro-Beträge partout mit Hartgeld bezahlen wollen.

Darüber informiert das Verbraucherportal Baden-Württemberg:

„Kundinnen und Kunden, die mit mehr als 50 Münzen bezahlen, müssen damit rechnen, abgelehnt zu werden, denn mehr müssen Kassierer pro Einkauf nicht akzeptieren“, heißt es dort. Bei „Fehmarn24“ wird ein Kunde zitiert, der tatsächlich versucht hatte, einen Einkauf ausschließlich mit einer großen Menge Kleingeld zu bezahlen. Wörtlich sagte er:

„Bei mir war es zwar nicht Aldi, aber ein Getränkemarkt. Ich wollte ein Fass Bier kaufen und hatte dafür Münzen zusammengesammelt. Es war ein Gag mit Freunden.“ Die Münzzahl sei jedoch zu hoch gewesen, ein Bankbesuch war unumgänglich. Scheine oder die Karte sollten also mit in der Börse sein.

Quelle: derwesten.de