WeltklimaVier Kipppunkte bis 2030 mit fatalen Folgen

Weltklima: Vier Kipppunkte bis 2030 mit fatalen Folgen – Rund um das Thema Klimaschutz und das Pariser Klimaabkommens ist das Ziel weltweit, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Dass dieses Ziel wohl nicht gehalten werden kann, da sind sich viele Wissenschaftler einig. So wie beispielsweise Forscher der Welt-Meteorologieorganisation (WMO), die von einem Überschreiten der 1,5 Grad bis 2026 ausgeht.
Nun hat ein Forschungsteam eine neue Prognose veröffentlicht und einen Appell an die Menschen gerichtet. Genauer gesagt geht es darum, dass bereits bis zum Jahre 2030 gleich vier Kipppunkte für das Weltklima erreicht würden. Dies geht aus dem Bericht hervor, den eine internationale Gruppe von Klimaforschern um David Armstrong McKay und Timothy Lenton von der University of Exeter (Großbritannien) in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht haben.
Point of no Return
Demnach würden zwei der vier Kipppunkte den grönländischen/westantarktischen Eisschild treffen. Das Überschreiten der Schwelle könnte dort zu einer Dynamik führen, wobei die Eisschilde weiter abschmelzen würden, obwohl die Erdtemperatur nicht weiter ansteige. Kipppunkte werden von den Forschern als „eine kritische Schwelle, an der eine winzige Störung den Zustand oder die Entwicklung eines Systems qualitativ verändern kann“ definiert.
Hat man diese Kipppunkte überschritten, kann es zu Rückkopplungsprozessen kommen, deren Entwicklung man nicht aufhalten kann. Blickt man hierbei zum Beispiel auf Meeresströmungen wie den Golfstrom, können schön kleine Änderungen extreme Auswirkungen auf das Weltklima haben.
Katastrophale Folgen für die gesamte Welt
Laut den neuen Erkenntnissen der Forscher gehören zu den bis 2030 möglichen Kipppunkten neben dem grönländischen und westantarktischen Eisschild auch das Absterben der tropischen Korallenriffe sowie das Tauen des Permafrost-Bodens. Mitautor Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagte dazu in einer Mitteilung:
„Damit ist die Erde geradewegs auf Kurs, mehrere gefährliche Schwellenwerte zu überschreiten, die für die Menschen auf der ganzen Welt katastrophale Folgen haben würden. […] Um gute Lebensbedingungen auf der Erde zu erhalten, die Menschen vor zunehmenden Extremen zu schützen und stabile Gesellschaften zu ermöglichen, müssen wir alles tun, um das Überschreiten von Kipppunkten zu verhindern – jedes Zehntelgrad zählt.“
Quelle: n-tv.de