Wegen „selbstgefälliger“ Gäste: Restaurant verbannt vegane Gerichte von der Karte – In einem renommierten Bistro auf der britischen Isle of Wight hatte eine Besitzerin nun endgültig genug von einer bestimmten Kundengruppe und zog entsprechende Konsequenzen. Dabei geht es aber nicht etwa um unerzogene Kinder und deren phlegmatische Eltern, wie man es dieser Tage immer wieder hört, sondern um Veganer, welche die Frau mit ihrer „Selbstgefälligkeit“ so sehr nervten, dass sie rigoros alle veganen Gerichte von der Karte strich.

Das mehrfach ausgezeichnete Bistro „The Kitchen“ ist in der Gegend sehr bekannt und beliebt.

Zu den Spezialitäten des Hauses zählen selbstgebackene Brote und Riesenwurstsemmeln. In einem Ableger des Restaurants, dem London House Bistro, wird zudem freitags und samstags ein Abendmenü angeboten, allerdings bewusst ohne vegane Gerichte.

Ein Umstand, der wie nicht anders zu erwarten eine Welle der Empörung nach sich zog. Die Kommentare etlicher Veganer unter der entsprechenden Ankündigung auf Facebook fielen derart brutal aus, dass die Besitzerin des Restaurants das Ganze als Social-Media-Mobbing bezeichnete.

Dem „Telegraph“ zufolge habe ein Anrufer die 60-Jährige gar eine „ekelhafte, schreckliche“ Frau geschimpft.

Allerdings denkt die resolute Besitzerin nicht im Geringsten daran, sich diesem Druck zu beugen. Ganz im Gegenteil setzte sie einen wütenden Post ab, in dem sie klarstellte, dass die Veganer selbst daran schuld seien, in ihrem Lokal nicht mehr willkommen zu sein.

Wie sie erklärt, habe sie aufgehört, für Veganer zu kochen, „weil wir die Nase voll hatten von der arroganten, selbstgefälligen Einstellung“.

„Bitte, liebe Veganer, es ist nicht selbstverständlich, dass wir unsere Speisekarte euren Vorlieben anpassen müssen.“

So hätten die Gäste zu Zeiten der veganen Gerichte an diesen ständig etwas auszusetzen gehabt, und sich beispielsweise darüber beschwert, dass pflanzliche und tierische Produkte in einem Kühlschrank lägen.

Die 60-Jährige empfand dies als herablassend: „Wir sagten ihnen, welche veganen Optionen wir ihnen anbieten können, und sie nannten sie ekelhaft.“

Freilich sei es unfair, alle Veganer über einen Kamm zu scheren, dennoch habe es die „militante Minderheit“ der Mehrheit verdorben:

„Wenn ihr veganes Essen wollt, dann geht in ein veganes Restaurant … wenn ich dort nach einem Steak fragen würde, würde ich übrigens keins bekommen, und ich würde es auch nicht erwarten.“

Vegane Ernährung, schreibt sie weiter, sei ein Lebensstil, für den man sich bewusst entscheide, und kein medizinischer Zustand, den man ohne eigenes Verschulden ertragen müsse.

„Ihre Wahl passt nicht zu unserer Art zu kochen. Wir respektieren Ihre Entscheidung und erwarten, dass Sie unsere respektieren.“

„Wir sind ein äußerst fleißiges, leidenschaftliches Team von Menschen, die täglich sehr hart arbeiten, um unseren Kunden gute, ehrliche und qualitativ hochwertige Lebensmittel und Dienstleistungen zu bieten. Wir haben diese Kritik oder diesen Missbrauch nicht verdient.“

Der Post schließt mit den Worten: „Damit ist es gesagt. Ich gehe davon aus, dass wir jetzt in den sozialen Medien eine weitere Tracht Prügel für unsere Ehrlichkeit bekommen werden!“

Und tatsächlich wurde der Post mittlerweile über 2.300-mal kommentiert. Doch seit die Geschichte bekanntgeworden ist, findet die Entscheidung des Bistros immer mehr Fürsprecher.

Aus der erwarteten Tracht Prügel ist scheinbar ein kollektives Kopfnicken geworden.

Never thought we would have to post on our business page about social media bullying! On Monday we posted our evening...

Posted by The Kitchen at London House on Wednesday, August 10, 2022

Quellen: stern.de , telegraph.co.uk