Wegen seiner Tochter: Pilot verlässt Flugzeug wenige Minuten vor dem Start – Normalerweise ist es wohl ein äußerst beunruhigendes Zeichen, wenn ein Pilot die Maschine fünf Minuten vor dem Abflug in großer Eile verlässt und davonläuft. Im Falle des Fluges IB438 von Madrid nach Bilbao sind die Umstände, die den Piloten von Iberia am Start des Flugzeuges hinderten, jedoch äußerst nachvollziehbar.

Samuel Piñón, so der Name des Mannes, saß am 20. April am Flughafen Adolfo Suárez Madrid-Barajas abflugbereit im Cockpit eines Airbus A319, als ihn eine dringende Nachricht erreichte.

Darin hieß es, dass die Geburt seiner Tochter kurz bevorstünde.

Also zögerte er nicht lange, und machte sich der Zeitung „Faro de Vigo“ zufolge schleunigst auf den Weg zum Krankenhaus, wo seine Tochter im Begriff stand, zur Landung anzusetzen.

Nun veröffentlichte Piñón auf seinem Twitter-Account ein Bild der kleinen Rafaela – das Gesicht klugerweise hinter einem dicken Smiley versteckt – und nahm dies zum Anlass, sich bei den Fluggästen zu entschuldigen:

„Ich entschuldige mich bei den Passagieren des Fluges IB438.“

Er erklärt, dass er kurzfristig habe aussteigen müssen, was den Abflug verzögerte, und ergänzt: „Ich hoffe, dass sie pünktlich am Zielort angekommen sind.“

Und tatsächlich erreichte die Maschine Bilbao mit – wie sollte es auch anders sein – fünf Minuten Verspätung, da sehr schnell ein Ersatzpilot aufgetrieben werden konnte. Piñón betont, dass er die Passagiere ansonsten nicht „gestrandet“ zurückgelassen hätte. Wäre der Kollege nicht rechtzeitig aufgetaucht, „hätte ich den Flug gemacht“.

Zwar muss Piñón in den sozialen Medien auch viel Kritik für sein Handeln einstecken, doch im Wesentlichen äußern die User Verständnis: „Vielen Dank für all die Zuneigungsbekundungen. Ich würde Ihnen gerne einzeln antworten, so wie Sie es verdient haben, aber ich hoffe, Sie entschuldigen mich: Im Moment gilt meine Aufmerksamkeit Rafaela und ihrer Mutter.“

Quellen: focus.de , farodevigo.es