Weil man im Bewerbungsgespräch nach ihrem Alter fragte: Frau erhält 5.000 Euro Entschädigung – Den Job, um den sich eine Frau aus Nordirland kürzlich bewarb, hat sie zwar nicht bekommen, dafür aber eine Entschädigung von umgerechnet rund 5.000 Euro. Der Grund: Die Bewerberin hatte sich darüber beschwert, dass sie im Bewerbungsgespräch nach ihrem Alter gefragt worden war.

Janice Walsh hatte sich um eine Stelle als Lieferfahrerin bei einer Domino's Pizza-Filiale in der Stadt Strabane beworben.

Im Zuge dessen sei sie gleich zu Beginn des Gespräches nach ihrem Alter gefragt worden, woraufhin der Mitarbeiter ihre Antwort auf einem Zettel vermerkte und diese mit den Worten „Sie sehen nicht so aus“ einkreiste.

Janice bekam den Job nicht, was ihrer Meinung nach an ihrem Alter und ihrem Geschlecht gelegen habe. „Ich dachte sofort an das Vorstellungsgespräch und die Frage nach meinem Alter zurück. Ich glaube, dass mein Alter ein Thema war und die Entscheidung des Gesprächsausschusses beeinflusst hat“, zitiert „Ladbible“ die Frau.

Empört schrieb Janice die Filiale über Facebook an, um sich darüber zu beschweren, diskriminiert worden zu sein.

Und tatsächlich antwortete ihr ein Mitarbeiter freundlich, um sich zu entschuldigen. Er erklärte ihr, nicht gewusst zu haben, dass es unangemessen sei, bei einem Vorstellungsgespräch nach dem Alter einer Person zu fragen. Man sagte Janice außerdem, dass die Stelle für jüngere Menschen zwischen 18 und 30 ausgeschrieben sei.

Das reichte ihr jedoch nicht als Erklärung, sei sie ihrer Meinung nach doch auch wegen ihres Geschlechtes abgelehnt worden: „Ich habe immer nur Männer als Fahrer arbeiten sehen, und ich glaube, ich wurde für eine Fahrerstelle übersehen, weil ich eine Frau bin. Domino's hat auch nach den Vorstellungsgesprächen weiter für Fahrer geworben.“

Also reichte Janice, unterstützt von der Gleichstellungskommission für Nordirland, eine Klage gegen die Filiale und ihren damaligen Besitzer ein. Mary Kitson, die leitende Rechtsberaterin der Kommission, sagte: „Personen, die mit der Einstellung und Auswahl von Mitarbeitern zu tun haben, sollten wissen, wie Menschen durch die Gesetzgebung geschützt werden, damit der Arbeitgeber auf der richtigen Seite des Gesetzes bleibt.“

„Es ist wirklich wichtig, dass stereotype Ansichten darüber, wer bestimmte Aufgaben erfüllen kann, die Entscheidungen nicht beeinflussen.“

Der Besitzer zahlte Janice schließlich 4.250 Pfund und entschuldigte sich für den Vorfall. Wie das Unternehmen in einer Erklärung an „LADbible“ erklärte, sei die Filiale mittlerweile „unter neuer Leitung“, nachdem der betreffende Franchisenehmer „das System unter anderen Umständen“ verlassen habe.

„Wir sind stolz darauf, ein integratives Unternehmen mit einer vielfältigen Belegschaft zu sein, und wir sind uns der wichtigen Rolle bewusst, die wir in den Gemeinden spielen, die wir bedienen.“

Quellen: ladbible.com , tag24.de