Warnung des Philologenverbands: Klassenzimmer-Lüftungen auch im Winter – Klassenzimmer aufgrund der Coronakrise auch im Herbst und Winter zu lüften hält der Deutsche Philologenverband für das „A und O“. Verbandschefin Susanne Lin-Klitzing sprach am Montag mit der „Bild“ und erläuterte, wie sich die Kleidungsgewohnheiten in den Schulen nun wohl ändern könnten.

„Für die kalten Monate werden jetzt Pullover, Schals und Decken zur Grundausstattung der Schülerinnen und Schüler gehören“, so Lin-Klitzing. Lehrer und Schüler sollten „sich so dick anziehen und dann eventuell nach und nach ausziehen“ können, man müsste hier auf das Zwiebelprinzip setzen. Die Verbandschefin kritisierte zudem die Kultusminister. Sie warf ihnen vor, mit den Planungen für die kalten Monate zu spät begonnen zu haben:

„Sonst hätten die Schulen beispielsweise auch Plexiglasscheiben zwischen den Schülern aufstellen können.“ Unterdessen verlangte der Präsident des Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger, dass ein bundesweites Corona-Schulampelsystem eingeführt wird. Er halte die in einigen Bundesländern geltende Regelung für richtig, ab 50 Neuinfektionen pro Woche je 100.000 Einwohner auch in Klassenzimmern für die älteren Schüler Maskenpflicht einzuführen.

Meidinger äußerte Kritik in der „Passauer neuen Presse“: „Es ist allerdings traurig, dass sich manche Bundesländer so einem Corona-Schulampelsystem weiter entziehen. Das heißt, sie weigern sich, die Hygieneschutzmaßnahmen an Schulen automatisch an das Infektionsgeschehen zu koppeln.“

Meidinger betonte, dass sich die Lehranstalten zu Corona-Hotspots entwickeln könnten: „Die von manchen Politikern ständig wiederholte Behauptung, man brauche sich wegen des Infektionsgeschehens an Schulen keine Sorgen zu machen und die bislang wenigen Infektionen würden hauptsächlich von außen in die Schulen getragen, lässt sich aktuell nicht mehr aufrechterhalten.“

In Deutschland gebe es jetzt eine Reihe von Fällen, bei denen nicht nur Infektionsfälle innerhalb der Schule wahrscheinlich seien, sondern das Infektionsgeschehen tatsächlich von den Schulen und Schülern ausgehe.

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Quelle: focus.de