Virologe mahnt: Mund-Nase-Schutz kann Sammelbecken für Keime sein – der Virologe Hendrik Streeck hat sich zu Atemmasken im Alltag geäußert. Er steht deren Einsatz im Alltag skeptisch gegenüber, weil diese oft falsch angewendet würden.

„Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen“, so der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Dies sei ein „wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze“. Streecks Haltung deckt sich mit den Aussagen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ihre überdachte Position zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Allgemeinbevölkerung erst Anfang der Woche kundgetan hatte.

Zwar hatte die WHO ihre kritische Haltung überdacht und eingeräumt, dass auch selbst gemachte Stoffmasken durchaus für den Besuch von Supermärkten oder das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfehlenswert seien, wenn kein Sicherheitsabstand eingehalten werden könne.

Doch die WHO betont auch, dass durch einen solchen Mund-Nasen-Schutz ein Ansteckungsrisiko durchaus erhöht werden könne.

Würden die Masken oft angefasst oder zeitweise ans Kinn und dann wieder nach oben gezogen, sei dies etwa der Fall. Zudem könne ein trügerisches Sicherheitsgefühl Träger veranlassen, Handhygiene und Abstand zu vernachlässigen.

Die Masken können laut WHO nur bei sachgemäßer Verwendung und Einhaltung aller anderen Vorgaben ihren Zweck erfüllen. Demnach sollten der Mund-Nasen-Schutz dreischichtig sein: eine Innenschicht, etwa aus Baumwolle, eine zweite Schicht aus thermoplastischem Kunststoff (etwa Polypropylen) sowie eine Außenschicht aus Polyester.

Masken sollten immer nur an den Halterungen berührt und auch nur mit sauberen Händen angefasst werden (siehe Video). Einmal pro Tag müssten diese Eigenbau-Masken bei mindestens 60 Grad gewaschen werden – oder aber in einer verdünnten Chlorlösung.

Für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Corona-Patienten und deren Pflegepersonal sowie Menschen aus Risikogruppen seien stattdessen medizinische Masken sinnvoll.

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Quelle: msn.com