Video erklärt militärische Herkunft: Alltagsgegenstände waren eigentlich für Soldaten – Der Fortschritt steht nicht still, das liegt in der Natur der Sache. Aber wer treibt ihn voran? Jeden Tag gibt es so viele Neuerungen und Erfindungen, dass einem der Kopf schwirren würde, wollte man sich über jede Einzelne informieren. Fest steht: Es gibt Menschen, die gar nicht wissen, wie viele dieser Neuerungen und oft so fortschrittlich klingenden Konzepte in Wirklichkeit einen ganz anderen Hintergrund haben. Vieles in unserem Alltag wurde ursprünglich für das Militär erfunden.

Was viele von uns fast täglich mit absoluter Selbstverständlichkeit nutzen, hat in etlichen Fällen seinen Ursprung in der Erleichterung des Soldatenalltags. Oder es handelt sich um eine Erfindung, die ursprünglich für solche Zwecke gedacht war, dann aber direkt als untauglich eingestuft wurde. Heute wird sie vielleicht für zivile Zwecke in unseren Häusern oder Autos eingesetzt. Neun dieser Erfindungen wurden auf dem YouTube-Kanal „MentalFloss“ zusammengestellt.

Man nehme Mittel zur Insektenabwehr:

Während des Zweiten Weltkrieges suchte die US-Armee verzweifelt nach einem Mittel, das in Sumpfgebieten oder im Dschungel Insekten von der Haut oder der Ausrüstung der Soldaten fernhalten konnte. Es drohte Malaria durch Stechmücken, die Truppen zu hunderten ins Krankenlager befördern konnte. Die damaligen Lösungen wehrten nur zwei Stunden ab. Bis 1946 eine Chemikalie namens Diethyltoluamid (DEET) erfunden wurde, deren Abwehrwirkung bis zu zehn Stunden anhält. Die Substanz wanderte später als Hauptbestandteil bestimmter Insektenvernichtungsmittel in die Spraydosen.

Noch heute sind laut Wikipedia Produkte mit diesem Inhalt bekannt, welche auf die Haut aufgetragen Stechmücken vertreiben sollen, allerdings wird Schwangeren, Kindern und chronisch Kranken wegen der Wirkweise davon abgeraten. Eine weitere Erfindung, die vor allem Kinder den Zeiten des Zweiten Weltkriegs zu verdanken haben: Knete. Da es in den USA auf dem Höhepunkt des Konflikts an Material mangelte, wurden Ingenieure beauftragt, Ersatz für ausbleibende Gummilieferungen etwa aus dem Pazifik zu finden. Eines dieser Ersatzprodukte war, wie das Video zeigt, Knete.

Doch hatte man seitens der Militärs dafür letztlich keine Verwendung

Umso mehr dürfte sich die Spielzeugindustrie über den ursprünglich als Gummiersatz gedachten Stoff gefreut haben, der in seiner Grundform aus Borsäure und Silikonöl bestand. Der Zweite Weltkrieg brachte ein weiteres Spielzeug hervor, das heute noch jeder kennt. Es stammt ebenfalls aus den USA. Der Marineingenieur Richard James arbeitete auf einem Kriegsschiff auf See an Möglichkeiten, die Ausrüstung gegen Seegang und Beschuss zu sichern.

Bei einem seiner Versuche fiel eine Rolle Spiraldraht aus einer Befestigung. Dem Video zufolge beobachtete er fasziniert, wie sich die Rolle in perfekter Symmetrie und mit einem bestimmten Rhythmus der Windungen über sich selbst abrollte. Das Ergebnis war das Drahtfederspielzeug „Slinky“, das selbsttätig Treppen herunter „klettert“ und das viele noch aus ihrer Kindheit kennen dürften. Später schloss sich Richard einer Sekte in Bolivien an – und seine Frau arbeitete hart daran, das Drahtspielzeug zu vermarkten. Mit durchschlagendem Erfolg.

Interessantes Detail:

Wie der Clip zeigt, wurde der Slinky später dennoch militärisch eingesetzt – Funker nutzten die Federspirale im Vietnamkrieg als improvisierte Antennenverlängerung, die man auf einen erhöhten Punkt klemmen konnte, um die Reichweite zu erhöhen. Gleichzeitig hatte man genug Platz in der Ausrüstung, weil sich die Federn zusammenfalten ließen. Das waren nur drei der Erfindungen – sechs weitere gibt es im Video.