Versteckte Preise beim DiscounterDas sind die Mogelpackungen des Monats

Versteckte Preise auch beim Discounter: Das sind die Mogelpackungen des Monats – Wohl niemand mag Preiserhöhungen. Noch schmerzlicher sind sie, wenn es um die sogenannten versteckten Preiserhöhungen geht: Also ein Produkt, das bei gleichbleibendem Preis nach einer Änderung mit weniger Inhalt aufwartet. Ein Phänomen, auf das Verbraucherzentralen schon länger hinweisen und solche „Mogelpackungen“ der Öffentlichkeit präsentieren. Ein Phänomen, welches bis dato vor allem Markenartikel betraf. Doch zunehmend gilt das wohl auch für Eigenmarken von Supermärkten und Discountern.
Dies hat nun die Verbraucherzentrale Hamburg offenbart. Das Phänomen der Mogelpackungen, bei denen geringere Mengen abgefüllt oder Portionsgrößen verkleinert werden, um eine Inflation zu kaschieren, bezeichnet man auch als „Shrinkflation“ – vom englischen Wort für das schrumpfen, „to shrink“. Angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage greifen Supermärkte und Discounter zu Methoden der Shrinkflation, wie „ntv“ berichtet und sich dabei auf die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) beruft.
Dabei werden Preise für die Produkte der Eigenmarken auf versteckte Weise erhöht.
Die Verbraucherschützer erhielten demnach in der jüngeren Vergangenheit deutlich häufiger Beschwerden auch zu Handelsmarken. Auch die deutlich gestiegene Anzahl sogenannter doppelter Preiserhöhungen auf der Negativliste der Verbraucherzentrale offenbart, dass der Einzelhandel Preise stärker modifiziert: Unter solchen doppelten Preiserhöhungen versteht man Erzeugnisse, die nicht nur eine Reduktion der Füllmenge aufweisen, sondern zugleich mit einer Preiserhöhung durch den Handel daherkommen.
In den letzten zwei Jahren waren im Schnitt 18 Prozent der aufgenommenen Artikel davon betroffen – allein im ersten Halbjahr 2022 sind es hingegen bereits knapp 35 Prozent. Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg erläutert: „Die für die Produktion der Handelsmarken gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten sollen an die Kundschaft weitergegeben werden, ohne diese gänzlich zu verprellen. Schließlich werben viele Supermärkte und Discounter mit den niedrigen Preisen ihrer eigenen Marken.“
Valet führt weiter aus:
„Das Schrumpfen des Inhalts ist daher das Mittel der Wahl.“ Vor allem Kunden, die sich aus finanziellen Gründen für die preiswerteren Hausmarken entscheiden, trifft dies. Daher sind in diesem Monat gleich mehrere Produkte von der VZHH mit dem Negativpreis „Mogelpackung des Monats“ bedacht worden. Darunter sind „Lammsteaks der Marke Jack’s Farm“ von Aldi Nord/Süd, die statt 400 nur 300 Gramm bei einem unveränderten Preis von 6,99 Euro enthalten. Versteckte Preiserhöhung: 33 Prozent.
Weitere Produkte auf der Liste:
Pennys „Naturgut Bio Holzofen-Pizza mit Mozzarella, Spinat & Feta“. Statt 2,49 Euro kostet die nun 2,99 Euro, büßte dabei von 460 auf 410 Gramm rund 50 Gramm Gewicht ein. Eine verborgene Preissteigerung von 35 Prozent. Beim Netto Marken-Discount wird „Olivano’s Linsen-Bulgursalat Pikant“ seit Februar statt in einer 250-Gramm- in einer 200-Gramm-Dose verkauft, der Preis jedoch von 0,89 auf 0,99 Euro erhöht: Kunden zahlen nun also versteckt 39 Prozent mehr dafür.
Auf auf der Liste: Bei Lidl kam es zu einem Spezialfall, welcher eine im Rahmen einer Aktion angebotene XXL-Packung „Floralys Toilettenpapier“ betraf. Zwar wies jede Rolle mit 200 Blatt die gleiche Anzahl wie zuvor auf, tatsächlich aber war jedes einzelne Blatt im Verhältnis zur Normalpackung von Floralys verkleinert worden. Damit kam das Produkt auf an die drei Meter weniger Toilettenpapier – pro Rolle. Gut zu wissen: Die VZHH bietet Kunden die Möglichkeit, auf Mogelpackungen aufmerksam zu machen.
Hier können diese gemeldet werden – die VZHH weist dann öffentlich auf solche verborgenen Preiserhöhungen hin und ernennt sie zur Mogelpackung des Monats und des Jahres.
Quelle: n-tv.de