Verbände warnen: Deutschlands Hausbesitzern droht Mega-Bürokratie – Ab Sommer diesen Jahres gilt eine neue Berechnung der Grundsteuer. Diesbezüglich müssen sich Eigentümer bei den Finanzämtern melden, um dort etliche Daten über ihre Immobilien nachzureichen, womit dann die Grundsteuer neu berechnet wird. Hierbei sehen nun Verbände allerdings etliche Probleme und warnen vor einer „XXL-Bürokratie“.

Zu melden sind ab Sommer nämlich Informationen zu unter anderem den Baujahren, Wohnflächen, Flurnummern, amtlichen Flächen, Gemarkungsnummern oder Bodenrichtwerten der jeweiligen Immobilien und Grundstücke. Bei vielen der Daten fürchten Eigentümerverbände allerdings, dass diese von den Eigentümern teilweise nur schwer zu beschaffen sind. Dadurch stehen die Hausbesitzer bei der kommenden Grundsteuer-Erklärung einem erhöhten Zeitaufwand gegenüber.

Rund 36 Millionen Grundstücke müssen neu bewertet werden

So sagte der Präsident des Eigentümerverbands Haus und Grund, Kai Warnecke, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Für die Steuererklärung benötigen Eigentümer Daten, die sie meist nicht unmittelbar parat haben.“ Hierbei stehen vor allem dann Menschen vor Problemen, die ihr Haus oder Grundstück über ein Erbe erhalten haben und die benötigten Unterlagen nicht zur Hand hätten.

Um an die Informationen zu können, würden die Eigentümer zudem kaum Hilfe von Architekten oder Steuerberatern erhalten können. Generell stehen die Steuerbehörden hierbei vor einem der „größten Projekte in der Nachkriegsgeschichte“. Schließlich werden die Immobilienwerte bis dato noch auf Grundlage veralteter Daten berechnet. Bevor ab 2025 ein neuer Rechenweg gilt, müssen allerdings rund 36 Millionen deutsche Grundstücke neubewertet werden.

„Hier droht den Eigentümern eine XXL-Bürokratie“

Aktuell gilt die Frist der neuen Grundsteuer-Erklärung vom 1. Juli bis zum 31. Oktober 2022. Der Eigentümerverband Haus und Grund forderte zusammen mit dem Bund der Steuerzahler deshalb, dass man eine Verlängerung der kommenden Grundsteuer-Erklärung gewähren soll – und zwar mit einer Fristverlängerung um weitere drei Monate bis Ende Januar 2023. Der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, warnt „Hier droht den Eigentümern eine XXL-Bürokratie“.

Zudem sei seiner Meinung nach ein zeitnahes Informationsschreiben von Nöten. Denn derzeit wollen mehrere Bundesländer erst im Juni 2022 Hausbesitzer informieren.

Quelle: focus.de