Urlaub während der Corona-KriseBund will Reisewarnung für 31 Länder beenden

Urlaub während der Corona-Krise: Bund will Reisewarnung für 31 Länder beenden – Die Bundesregierung möchte Urlaub wieder ermöglichen. Darum plant man nun, die Reisewarnung für viele Länder wieder aufzuheben und stattdessen durch individuelle Reisehinweise zu ersetzen.
Für 31 europäische Staaten soll mit dem 15. Juni die Reisewarnung wieder aufgehoben werden, sollte die weitere Entwicklung der Corona-Krise dies erlauben. Unter den Ländern sind 26 Partnerstaaten der EU sowie Großbritannien.
Zudem sind die vier Staaten des Schengenraums, die keine EU-Mitglieder sind, involviert – namentlich Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein.
Dies geht aus einem Entwurf für ein Eckpunktepapier hervor, das den Titel „Kriterien zur Ermöglichung des innereuropäischen Tourismus“ trägt und der Deutschen Presseagentur vorliegt.
Demnach soll mutmaßlich bereits am Mittwoch im Kabinett ein entsprechender Beschluss gefasst werden.
Am 17. März hatte Außenminister Heiko Maas (SPD) in einem bis dato einmaligen Schritt eine weltweite Reisewarnung geäußert. Zuvor hatte man Reisewarnungen lediglich für vereinzelte Länder und Kriegsgebiete ausgesprochen.
Weil durch die Reisewarnung Flug- und Schiffsverbindungen zurück nach Deutschland gekappt worden waren, hatte man in den letzten Wochen über 240.000 Deutsche ins Land zurückholen müssen.
Mit der Aufhebung dieser Reisewarnung möchte man nun passend zur Urlaubssaison den Startschuss dafür geben, dass ein grenzüberschreitender Sommerurlaub in Europa wieder möglich wird.
Im Mittelpunkt dabei stehe, „dass die Wiederbelebung des Tourismus wichtig ist sowohl für Reisende und die deutsche Reisewirtschaft als auch für die wirtschaftliche Stabilität in den jeweiligen Zielländern“.
Dies geht aus einem weitgehend abgestimmten Entwurf des Auswärtigen Amtes hervor. Die allgemeine Reisewarnung soll stattdessen durch individuelle Reisehinweise ersetzt werden. Diese sollen die Corona-Risiken für Urlauber je nach Land aufzeigen.
Die Bundesregierung möchte sich dabei in der EU für eine Reihe gemeinsamer Kriterien aussprechen, um so Touristen möglichst gut vor einer Corona-Infektion im Ausland zu bewahren.
So lautet etwa einer der Vorschläge, die deutsche Obergrenze von 50 Neuinfektionen für 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch in anderen europäischen Ländern zum Maßstab zu machen.
Wird diese Grenze hierzulande überschritten, so werden Corona-Gegenmaßnahmen wieder eingeführt.
Zudem möchte man, dass die einzelnen Länder „tragfähige Konzepte“ für jeweilige Gegenmaßnahmen wie Abstandsregeln, Hände waschen, Mund-Nasen-Schutz sowie Raumbelüftung und Desinfektion vorlegen.
Darin sollen auch konkrete Pläne aufgezeigt werden, wie sich die Länder im Fall einer Erkrankung der Touristen verhalten – ebenso wie ein Nachweis über genügende Behandlungs- und Quarantänemöglichkeiten sowie Testkapazitäten.
Zudem betont das Papier, es müssten EU-Empfehlungen bezüglich der Sicherheit von Passagieren und Personal in Transportfahrzeugen wie etwa Flugzeugen umgesetzt werden.
Darin heißt es auch, dass die Europäische Kommission ein Verfahren zur Bewertung ergriffener Schutzmaßnahmen entwickeln soll. „Einvernehmliche Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen“ wollen die zuständigen Bundesministerien dann aussprechen.
Das Verhältnis zwischen Infektionsrisiken und den jeweils ergriffenen Schutzmaßnahmen soll dabei bewertet werden – wie auch die regionalen Unterschiede in den jeweiligen Ländern.
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Quelle: tagesspiegel.de