Trotz Milliarden-GewinnDeutsche Post will Briefzustellung ändern

Deutsche Post will Briefzustellung ändern – Seit geraumer Zeit kreisen düstere Wolken über der Deutschen Post. Es hagelte harsche Kritik, da es mancherorts zu massiven Zustellproblemen gekommen ist. Briefe verspäteten sich, Mitarbeiter sprachen von einem Zustell-Chaos und die Beschwerden der Post-Kunden stiegen deutlich an.
Dennoch hat die Deutsche Post etwas zu feiern. Denn der Konzern steuert auf ein Rekordjahr zu. So konnte man im Juli und September eine Gewinnsteigerung um 13 Prozent auf satte 1,2 Milliarden Euro erzielen. Wer denkt, das könnte positive Auswirkungen auf die Zustellung haben, irrt. Denn wie nun bekanntwurde, will die Deutsche Post in Zukunft ihre Briefzustellungen verlangsamen.
Änderung des Postgesetzes von Nöten
Demnach forderte Post-Chef Frank Appel jetzt, dass eine Änderung des Postgesetzes von Nöten sei. Explizit geht es ihm um die 80 Prozent der Briefe, die man am nächsten Werktag zustellen müsse. Appel: „Muss tatsächlich jeder Brief – oder mehr als 80 Prozent – am nächsten Tag zugestellt werden?“ Hintergrund des Ganzen ist, dass der Konzernchef dies nicht mehr für angemessen hält mit Blick auf den Briefversand im Digitalzeitalter.
Appel erklärte, dass man heutzutage wesentlich mehr Pakete versende als Briefe und fordert deshalb: „Wir brauchen eine andere Regulierung: Wir können nicht so tun, als wäre die Welt wie vor 20 Jahren.“ Indes arbeitet die Ampelkoalition bereits an einer Modernisierung des Postgesetzes, die sie noch in ihrer Legislaturperiode auf den Weg bringen wollen.
Quelle: bild.de