Tom Hanks bezieht Stellung: Star gegen Änderungen an Buch-Klassikern – „Lasst mich entscheiden, wovon ich mich angegriffen fühle“ – so kommentierte der Hollywood-Star Tom Hanks angesichts einer eigenen Buchveröffentlichung das Thema der Zensur von Buchklassikern. Immer mehr Bücher werden vom Verlagswesen an ein „modernes Publikum“ angepasst – in den letzten Jahren hatten es Klassiker von Ian Fleming, Astrid Lindgren, Roald Dahl und Agatha Christie deshalb wieder in die öffentliche Debatte geschafft. Hanks bezieht klar Kante gegen das absonderliche Zeitgeist-Phänomen.

Der 66-Jährige, der es mit „Forrest Gump“ ultimativ in die höchsten Ränge der Hollywood-Starriege schaffte, geht gar noch weiter. Er gelobt, jedes Buch zu boykottieren, welches umgeschrieben wurde, um der Beleidigung von „modernen Sensibilitäten“ vorzubeugen, betont, dass er selbst entscheide, was ihn letztlich beleidige. Er stand dem englischen Sender BBC Radio 4 unlängst für ein im Voraus aufgezeichnetes Interview zur Verfügung.

Dort plauderte Hanks aus dem Schriftsteller-Nähkästchen

Im Gespräch mit der Kunst-Korrespondentin des Radiosenders wurde Tom Hanks auch danach befragt, was er von der rückwirkenden Änderung der Werke bereits verstorbener Autoren wie Dahl oder Christie halte. Seit einigen Jahren nun nehmen sogenannte „Sensitivity Reader“ aktivistische Änderungen an bestehenden schriftlichen Kunstwerken und Literaturklassikern vor, entfernen Wörter wie „fett“, „wahnsinnig“, „alte Hexe“ oder rassistische Begriffe – oder eben solche, für die dies auch nur vermeintlich gelten könnte – aus den Werken.

Hanks hat dazu eine klare Meinung: „Nun, ich bin der Überzeugung, dass wir hier alle Erwachsene sind. Und wir verstehen doch den Ort und die Zeit, da diese Dinge niedergeschrieben wurden. Und es ist ja nun wirklich nicht schwierig, zu sagen: So etwas geht heute so einfach nicht mehr, nicht wahr?“ Der Hollywood-Star, der schon seit längerem selbst auch als Autor tätig ist, fügte hinzu: „Vertrauen wir auf unsere eigene Sensibilität, anstatt jemanden entscheiden zu lassen, was uns beleidigt oder eben nicht.“

So fügte Tom Hanks hinzu:

„Lasst mich entscheiden, wovon ich mich angegriffen fühle und nicht angegriffen fühle. Ich wäre dagegen, Bücher aus irgendeiner Epoche zu lesen, die ein 'gekürzt aufgrund moderner Sensibilitäten' enthalten.“ Hanks war in dem Format zu Gast, um für seinen kommenden Roman „The Making of Another Major Motion Picture Masterpiece“ die Werbetrommel zu rühren. 2017 hatte er sein erstes Buch veröffentlicht, eine Kurzgeschichtensammlung namens „Uncommon Type“, die sich im englischsprachigen Raum gut verkaufte.

Bereits 2018 begann er daher mit den Arbeiten an seinem ersten Roman, der nun bald erscheint. Zuletzt hatte der bekannte englische Autor Sir Michael Morpurgo, der unter anderem „War Horse“ verfasste, sich deutlich gegen die Veränderung klassischer Werke aufgrund eines hypersensiblen Zeitgeistes ausgesprochen. Der preisgekrönte Kinderbuchautor sagte, sollten Verlage einmal damit beginnen, an Sprache „herumzumäkeln“, die heute als kontrovers empfunden werde, werde dies „niemals enden“.

Der Kinderbuchautor betonte, wie „äußerst wichtig“ das Lesen für Kinder sei und dass diese ein Verständnis für den Entstehungszeitraum eines Buches benötigen.

Quelle: dailymail.co.uk