Tierschützer erbostSpiegel-Haus in den Alpen soll Vögel gefährden

Selbsternannte Tierschützer erbost: Spiegel-Haus in den Alpen soll Vögel gefährden – Es ist keine Seltenheit, dass ambitionierte architektonische Projekte auf wenig Gegenliebe stoßen. Der Künstler will sich verwirklichen, die Anwohner einer Gegend wollen, dass ein Bauwerk sich in das Erscheinungsbild einfügt. Wieder andere sehen mit einem Projekt Fragen des Naturschutzes berührt und gehen auf die Barrikaden – oftmals zum Unverständnis des visionären Erbauers. Auch der Architekt aus dem Video wird nun online angefeindet. Sein Vergehen: Ein Spiegelhaus in den Bergen soll Vögel gefährden.
Wohl jeder kennt das Phänomen, dass man bei großen Fenstern achtgeben muss, dass diese nicht zu Todesfallen für Singvögel werden – Greifvogel-Aufkleber sollen gefiederte Freunde fernhalten. Wie ist es dann erst mit einem ganzen Haus voller auf Hochglanz polierter Spiegel? Der Name des Bauwerks: „Mirage Gstaad“, erbaut vom Künstler Doug Aitken. Die Bestimmung dieses Kunstwerks: die sich durch den Tagesrhythmus und die Jahreszeiten stetig wandelnde Landschaft der Alpen widerzuspiegeln.
Auf einer alpinen Hochweide nahe Gstaad in der Schweiz gelegen, kann man auf den Flanken, der Fassade und dem Dach dieses Hauses ganzjährig und in Ruhe die spektakuläre Natur betrachten. Oder sagen wir besser: Man könnte „in Ruhe“. Denn (vermeintliche) Vogelschützer gehen online wegen des Hauses auf die Barrikaden. So schrieb jemand:
„Lieber A****loch-Architekt/Designer und -Besitzer, wenn du ein Haus willst, das sich einfügt, bau es mit Steinen und einem Grasdach. Es wäre viel schöner für die armen Vögel – das ist eine riesige gottverdammte Falle für alles, was in die Nähe vorbeifliegt. Wäre ich reich, ich würde ich es kaufen, nur um es abzureißen.“ Ein anderer Nutzer schrieb:
„Wie viel kosten die Spiegelplatten? Ich frage, weil das Austauschverfahren für jeden armen Vogel, der in eine Platte kracht, viel kosten wird.“ Aitken erklärte dem Portal „Dezeen“ gegenüber, sein Kunstwerk sei eine „Linse im menschlichen Maßstab, die der Betrachter gewissermaßen betritt und während dieses Vorgangs selbst zum Werk wird.“ Weiter erläuterte der Künstler, dass man Vorkehrungen zum Vogelschutz getroffen habe:
„Beim Bau des Mirage Gstaad arbeiteten die Montageteams mit der Vogelwarte Sempach (Schweizerischer Vogelschutzbund) zusammen und fügten horizontale schwarze Linien hinzu, die alle drei Zentimeter an der Fassade angebracht wurden, um der Ablenkung durch die spiegelnden Oberflächen für Zug- und Brutvögel entgegenzuwirken und das Gebäude für sie sichtbar zu machen.“
Ein Nutzer kommentierte: „Ich finde es schwer, zu glauben, dass die Vögel nicht dagegen fliegen. Sie treffen meine Fenster, die nicht so reflektierend wie Spiegel sind, sogar mit Aufklebern und Rahmen, die das Fenster unterteilen.“
Quelle: unilad.co.uk