Tierarzt-Gebühren steigen massiv: Untersuchungen bis zu 163 Prozent teurer – Zu all den bitteren Pillen, die Verbraucher dieser Tage zu schlucken haben, kommt nun auch noch eine massive Preiserhöhung beim Tierarzt. Mit Inkrafttreten der vom Bundesrat beschlossenen neuen Gebührenverordnung, werden Tierfreunde dort künftig für die Behandlung ihrer Lieblinge deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.

So steigt der Preis für die Impfung einer Katze oder eines Hundes von bisher 5,77 Euro auf 11,50 Euro.

Eine allgemeine Untersuchung in der einfachsten Variante verteuert sich im Falle einer Katze von 8,98 Euro auf nunmehr satte 23,62 Euro, was einem Plus von 163 Prozent entspricht. Für Hunde kostet eine solche Behandlung statt bisher 13,47 Euro nun ebenfalls 23,62 Euro, und ist damit 75 Prozent teurer.

Vonseiten des Tierärzteverbandes wird der heftige Gebührenanstieg mit dem aktuellen Fachkräftemangel begründet, sollen höhere Abrechnungen den Beruf doch attraktiver gestalten. Zudem sei die letzte Anpassung der Tierärztegebührenordnung im Jahr 1999, also vor über zwei Jahrzehnten erfolgt.

Der Deutsche Tierschutzbund warnt indes davor, dass es für viele Tiere gefährlich werden kann, wenn deren Besitzer wichtige Behandlungen aus Kostengründen nicht mehr vornehmen lassen. „Bild“ zitiert eine Sprecherin außerdem:

„Wir sehen die Gefahr, dass durch steigende Behandlungskosten vermehrt Tiere abgegeben oder ausgesetzt werden, weil Tierhalter finanziell überfordert sind.“

Zudem wird befürchtet, dass die Preisanpassung „zu finanziellen Schwierigkeiten für Tierheime und Tierschutzvereine führen und die Tierschutzarbeit potenziell erschweren kann“.

Mit Blick auf finanziell schlechter gestellte Tierhalter fordert der Tierschutzbund, Vorkehrungen für die Übergangszeit zu schaffen, wie etwa mit Gutscheinen für Tierarztbesuche.

Generell spricht sich aber auch der Tierschutzbund für die Anpassung der Gebühren aus und erklärt in diesem Zusammenhang:

„Nur durch eine Anpassung der Gebühren an sich verändernde wirtschaftliche Verhältnisse ist es möglich, den Betrieb von Tierarztpraxen und die Ausübung des Berufs wieder wirtschaftlicher und attraktiver zu gestalten.“

Immerhin bestünden in einigen Regionen bereits jetzt „erhebliche Versorgungslücken in Bezug auf die notdiensttierärztliche, zum Teil aber auch die generelle Betreuung von Haus- und Nutztieren“.

Quellen: bild.de , focus.de