Territoriales Führungskommando: Neue Einheit der Bundeswehr in Dienst gestellt – Der Krieg in der Ukraine hat auch die Sicherheitslage in Deutschland verändert. Daher hat nun das Verteidigungsministerium eine neue Bundeswehr-Einheit ins Leben gerufen. Genauer gesagt hat man die Führung der Inlandsstreitkräfte in ein neues Kommando zusammengeschlossen.

Dieses „Territoriale Führungskommando“ hat seine zentrale Befehlsstelle in der Berliner Julius-Leber-Kaserne. An der Spitze des frisch in den Dienst gestellten Führungskommandos der Bundeswehr im Inland steht Befehlshaber Generalleutnant Carsten Breuer, der zuvor den Corona-Krisenstab im Kanzleramt leitete. Sein Ziel ist es, die „Reaktionsfähigkeit auf eine gezielte Destabilisierung“ so schnell wie möglich zu verbessern.

Hybride Einflussnahme auf die Sicherheitsarchitektur Deutschlands

Breuer sagte, dass der „Worst Case“ des neuen Kommandos eine „hybride Einflussnahme auf die Sicherheitsarchitektur Deutschlands, also dieser Zustand, bei dem man sagen muss, das ist nicht mehr ganz Frieden, aber es ist auch noch nicht ganz Krieg“ wäre. Das Verteidigungsministerium charakterisiert eine hybride Kriegsführung von gegnerischen Mächten als einen Mix aus klassischen Militäreinsätzen, Hackerangriffen auf die Infrastruktur des Landes, wirtschaftlichem Druck, aber auch Propaganda in Medien und sozialen Netzwerken.

Daraus entsteht eine Instabilität, die bekämpft werden muss. Generalleutnant Carsten Breuer: „Dieses zu beherrschen, und zwar in der gesamten Bandbreite, das macht den Kern dieses Kommandos aus.“ Das neue „Territoriale Führungskommando“ besitzt die „operative Führung der Kräfte“ wozu das Heer, die Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst sowie Cyber-/Informationsraum - beim Heimatschutz gehören.

550 Soldaten und 250 Zivilisten gehören neuen Kommando an

Dazu zählen indes auch die Amts- und Katastrophenhilfe sowie die zivil-militärische Zusammenarbeit. Zudem übernimmt das „Territoriale Führungskommando“ ebenso die Koordination des Aufmarsches verbündeter Kräfte in Deutschland sowie deren Verlegung über Deutschland hinweg. Insgesamt umfasst das neue Kommando rund 550 Soldaten und 250 Zivilisten, die rund um die Uhr in der Berliner Operationszentrale arbeiten.

Carsten Breuer: „Die Operationszentrale des Kommandos wird 24 Stunden, sieben Tage in der Woche in Betrieb sein. Sie bewertet offene Quellen, wertet aber auch Informationen aus, die militärisch eingestuft sind und führt das Ganze in einem territorialen Lagebild zusammen. […] Den Wert dieses Kommandos macht eine ununterbrochene, robuste Führungsfähigkeit über das gesamte Intensitätsspektrum hinweg aus, – vom Frieden, von subsidiären Hilfseinsätzen der Streitkräfte über den Spannungs- und Verteidigungsfall bis hin zum Krieg.“

Quelle: n-tv.de/