„Tempelhof Sounds“: Festivalbesucher lösen Erdbeben in Berlin aus – Erdbeben sind hierzulande kein nennenswertes Naturereignis und doch bebten bei vielen Berlinern am Wochenende die Wände, Lampen begannen zu schwingen und auch die Seismografen der örtlichen Messstationen schlugen aus. Schuld waren aber weder der Klimawandel noch die Politik, sondern die hüpfenden Besucher eines Festivals.

Die Lust zu Feiern ist nach zwei entbehrungsreichen Corona-Jahren groß und verschafft sich in diesem jungen Sommer mit Wucht Gehör. So auch während des Musikfestivals „Tempelhof Sounds“, wo sich die aufgestaute Energie der Besucher während eines Auftrittes der Band „Florence and the Maschine“ im wahrsten Sinne des Wortes erdbebenartig entlud.

Und zwar wohl genau in dem Moment, als Sängerin Florence Walch ihr Publikum während des Songs „Dog Days“ zum Springen animierte.

Die Anwohner in der näheren Umgebung wurden daraufhin unfreiwillig Teil des Konzertes. Eine Anwohnerin twitterte: „Das ist nicht lustig … Ich wohne ca. 2 km Luftlinie entfernt, im 4. OG eines Altbaus, das Haus schwankte, meine Stehlampe schwankte nach …“

Tatsächlich ist Berlin laut „erdbebennews.de“ das einzige deutsche Bundesland, in dem noch nie ein Erdbeben registriert wurde. Und das bleibt auch nach dem Festival so, denn bei der menschgemachten Erschütterung handelt es sich natürlich nicht um ein Erdbeben im fachmännischen Sinne.

„Ein natürliches Erdbeben wäre kürzer mit deutlich höherer Frequenz, großflächiger spürbar und würde wahrscheinlich mit knall- oder grollartigen Geräuschen einhergehen“, heißt es dazu auf „erdbebennews.de“.

Warum es gerade beim „Tempelhof Sounds“, und nicht auch bei deutlich größeren Festivals zu derartigen Ausschlägen kommt, erklärt Jens Skapski, seines Zeichens Administrator des Portals, „t-online“ zufolge folgendermaßen:

„Das hängt weniger mit der Menge der Zuschauer zusammen, sondern mehr mit dem Untergrund. Es braucht vor allem einen Boden, der die Energie der springenden Menge aufnimmt und gut weiterleitet.“

Zudem habe es sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art gehandelt. Bereits im Jahr 2017 hatte ein Auftritt der Chemnitzer Band Kraftklub in Leipzig ebenfalls ein kleines Beben ausgelöst.

Quellen: welt.de , t-online.de , erdbebennews.de