„Existenzangst bei unseren Landwirten“Die Preise für Eier drohen zu steigen

„Teilweise blanke Existenzangst bei unseren Landwirten“: Die Preise für Eier drohen zu steigen – Aufgrund der enorm gestiegenen Kosten für Futtermittel befürchten hiesige Erzeuger, ab dem kommenden Sommer die Versorgung mit Eiern aus Deutschland nicht mehr sicherstellen zu können. Erschwerend kämen laut dem Bundesverband Ei (BVEi) deutlich eingeschränkte Lieferketten hinzu.
Henner Schönecke, Vorsitzender des BVEi, erklärt: „Es herrscht teilweise blanke Existenzangst bei unseren Landwirten. Die Preise für Futtermittel haben sich in kürzester Zeit mehr als verdoppelt.“
Das führt dazu, dass viele Halter nicht mehr neu einstallen können, wie die Anschaffung von neuen Legehennen bezeichnet wird.
Schönecke zufolge hake es auch in Sachen Import, was nicht nur auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen ist, sondern auch in einer Vogelgrippe begründet liegt, die im vergangenen Winter grassierte. Deutschland war zwar nicht so stark davon betroffen, dafür aber Frankreich und Spanien umso mehr.
„Gerade Frankreich, das zuvor viele Eier exportiert hatte, ist nun zum Importeur geworden.“
Dadurch sind die Handelsströme durcheinandergeraten, was zur Folge hat, dass in Deutschland, welches gut ein Drittel des Bedarfes an Eiern einführt, weniger ankommt.
Die gestiegenen Futterpreise machen dabei insbesondere den Haltern von Biohühnern zu schaffen, seien Schönecke zufolge doch proteinreiche Lupinen, Erbsen oder Soja vor allem in gentechnikfreier Qualität knapp.
Dadurch könnten betroffene Höfe ihren „Bio“-Status einbüßen. Als Lösung schlägt der BVEi-Chef vor, dass die EU entsprechende Vorschriften temporär aussetzt.
Schönecke warnt vor einem „Tod auf Raten“ für viele Betriebe.
Letzten Endes kommen damit auf den Verbraucher abermals höhere Kosten zu. Insbesondere Konsumenten von Bio-Eiern werden künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn Betrieben tatsächlich der „Bio“-Status entzogen werden sollte.
Quelle: welt.de