Supermarkt-Kette fordert: Bundesweit kürzere Öffnungszeiten – Die meisten Deutschen dürften sich mittlerweile daran gewöhnt haben, bis 22 Uhr oder mancherorts sogar noch länger im Supermarkt einkaufen zu können. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiepreise und dem akuten Personalmangel spricht sich eine deutsche Supermarktkette nun aber für bundesweit kürzere Öffnungszeiten aus.

Einem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ zufolge hat Thomas Gutberlet, Geschäftsführer der mit 290 Filialen und ca. 7.700 Mitarbeitern aufgestellten Lebensmitteleinzelhandelskette Tegut einen entsprechenden Brief an die Regierungen aller Bundesländer verschickt.

Gutberlet erklärt: „Kurzfristig würde eine Reduzierung helfen, Energie zu sparen. Langfristig würde es das Berufsbild im Einzelhandel wieder attraktiver machen.“

Der „Lebensmittelzeitung“ sagte er: „Grundsätzlich geht es uns darum, das Thema der Ladenöffnungszeiten wieder ins Gespräch zu bringen und mit der Öffentlichkeit neu zu verhandeln.“

Konkrete Uhrzeiten gebe es noch nicht, man könnte sich aber an dem bayerischen Ladenschlussrecht orientieren, welches vorsieht, dass Geschäfte dort bereits um 20 Uhr schließen müssen. Eine Ausnahme gibt es lediglich für „digitale Kleinstsupermärkte“, wo Kunden einkaufen können, ohne dass Verkaufspersonal vor Ort ist.

Da das Ladenschlussrecht seit 2006 Ländersache ist, dürfen die Geschäfte anderer Bundesländer länger öffnen.

Doch auch dort scheinen kürzere Öffnungszeiten immer attraktiver zu werden. So beschloss einer der erfolgreichsten selbstständigen Kaufleute in Deutschland kürzlich, seine 16 Edeka-Märkte in Baden-Württemberg jeden Mittwoch bereits um 13 Uhr zu schließen. (MANN.TV berichtete https://www.mann.tv/freizeit/edeka-kaufmann-verkuerzt-oeffnungszeiten)

Grund war hier, dass sein Personal wegen Engpässen in der Ferienzeit, Krankheitsfällen und der Einarbeitung neuer Mitarbeiter mittlerweile „an der Belastungsgrenze“ sei.

Der Unternehmer stellte dabei die Frage in den Raum, „ob wir die Öffnungszeiten im Handel nicht grundsätzlich überdenken müssen, wenn wir Personal binden und künftig auch noch finden möchten“.

Quelle: stern.de