Studie zur „Altersuhr“ zeigt auf: Man kann sich in 8 Wochen um 3 Jahre verjüngen – Ein ewiger Traum der Menschheit, sich Jugend und Stärke zu bewahren, niemals sterben zu müssen. Der lässt sich bislang zwar nicht erfüllen, aber die biologische Uhr soll man umdrehen können, wie eine Studie zeigt. Präziser: die „epigenetische Altersuhr“. Eine gesunde Lebensweise könne dazu beitragen, heißt es, den Unterschied zwischen biologischem und chronologischem Alter günstig zu beeinflussen.

Ausreichender Schlaf, eine spezielle Ernährung und genug Bewegung sollen bereits nach einigen Wochen diese genetische „Verjüngung“ auslösen, so die Pilotstudie von Kara Fitzgerald vom Institute for Functional Medicine in Washington (USA). Die genannten drei Aspekte seien dabei nicht nur wichtig für das seelische Gleichgewicht, sondern auch für den Organismus, da sie auf Gewebe, Zellen und Organe einwirken. Diese verändern sich bei einer gesunden Lebensweise weniger rasch als bei einem ungesunden Lebenswandel.

Veränderungen sind messbar:

Anlagerungen an der DNS sowie die jeweilige Länge von Chromosomenendstücken und verschiedene Biomoleküle können als Indikatoren für die sogenannte „epigenetische Altersuhr“ einer Person dienen. Diese steht vielen Studien zufolge in einem möglichen Zusammenhang mit sowohl dem körperlichen als auch dem seelischen Wohlbefinden. Man spricht bei diesem aus den DNS-Anlagerungen entnehmbaren Alter daher auch vom „DNAmAge“, erläutert ein Artikel von „Business Insider“.

Für ihre Pilotstudie gingen die Wissenschaftler der Frage nach, wie stark die Lebensweise Einfluss auf diese epigenetische Altersuhr nimmt und inwieweit dies zu beeinflussen ist. Dazu wurden über einen Zeitraum von acht Wochen 43 gesunde Männer im Alter zwischen 50 und 72 Jahren von der Untersuchung begleitet. In diesen acht Wochen wurden 50 Prozent der Teilnehmer gebeten, ihre gesamte Lebensweise auf eine Art umzustellen, die ihnen die Experten vorgaben.

Teile dieser Lebensweise:

Eine Ernährungsumstellung, täglich 30 Minuten Sport, mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht sowie regelmäßige Atemübungen für die Entspannung. Bei den Ernährungsaspekten setzten die Experten auf eine Reduktion tierischer Eiweiße sowie von Kohlenhydraten, die Männer aßen stattdessen viel mehr Gemüse. Zudem legten sie eine Essenspause zwischen 19:00 Uhr abends und 7:00 Uhr morgens ein, sie durften in dem Zeitraum lediglich Wasser trinken.

Zudem wurde ihre Ernährung um ein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel sowie ein probiotisches Präparat mit Milchsäurebakterien erweitert. Allen Probanden entnahm man vor Beginn der Studie sowie nach dem Ablauf des Beobachtungszeitraums von acht Wochen jeweils DNS-Proben aus dem Speichel. Die Experten untersuchten diese Proben auf Veränderungen der epigenetischen Anlagerungsmuster hin.

Das erstaunliche Ergebnis:

Selbst die relativ kurze Dauer, über welche die Männer Veränderungen ihrer Lebensweise realisiert hatten, zeigte deutliche Veränderungen an diesen epigenetischen Markern auf. Die DNS-Uhr der Männer, welche ihren Lebensstil beibehalten hatten, „alterte“ im Schnitt um 1,27 Jahre. Bei den gesünder lebenden 50 Prozent der Probanden kam es hingegen um eine Rückwärtsbewegung der Uhr um 1,96 Jahre. Nach Beendigung der Untersuchung lag ein epigenetischer Altersunterschied von zusammengerechnet mehr als drei Jahren zwischen den beiden Gruppen.

Das Forschungsteam konstatierte, dass diese Untersuchung die erste sei, welche einen derartigen Einfluss der Lebensweise auf die Anlagerungen der DNS und somit das epigenetische Alter offenbare. Andere Studien, etwa über die sogenannte Mittelmeer-Ernährung, hätten dabei bereits Hinweise angedeutet – die dabei beobachteten Veränderungen seien dabei bisher aber nicht statistisch bedeutsam gewesen.

Das Team um Kara Fitzgerald konstatiert:

„Dies ist der erste Nachweis einer Umkehrung des epigenetischen Alterungsprozesses in einer randomisierten kontrollierten klinischen Studie.“ Den Experten zufolge liegt die Umkehrung der Uhr in allen Anpassungen der Lebensweise begründet, welche speziell auf Fragen des Alterungsprozesses ausgelegt waren – insbesondere aber dem, was die Probanden gegessen hatten: Denn die Ernährung während des Testzeitraums war auf gezielte Weise abgestimmt.

So bildeten Lebensmittel wie grünes Gemüse, Kohl, Nüsse und Saaten die Basis. Fitzgerald betont, dass der nahrungsbasierte Ansatz dem Körper genau die richtigen Nährstoffe liefere. Daher fördere die bei den Teilnehmern angepasste Lebensweise den Experten zufolge nicht nur die Gesundheit, sie trage auch zur „epigenetischen Verjüngung“ bei. Die Wissenschaftler unterstreichen, dass Effekte der umgestellten Ernährung des Lebensstils dauerhaft beobachtet werden müssen.

Sollten weitere Studien positive Tendenzen auch langfristig aufzeigen, so könnte dieser angepasste Lebensstil einer gezielten Stärkung der Gesundheit im Alter dienen.

Quelle: businessinsider.de