StudieWarnung vor Papier-Strohhalmen

Studie: Warnung vor Papier-Strohhalmen – Eigentlich wollte man mit Trinkhalmen aus Papier, die jene aus Plastik ersetzen sollen, die Umwelt schonen. Dabei sind die Öko-Strohhalme beim Verbraucher selbst so gar nicht beliebt. Nun gibt es den nächsten mächtigen Dämpfer: Denn die Stiftung Warentest verweist nun auf diverse Studien, die Papier-Strohhalme aufgrund von krebserregenden Stoffen als für extrem gesundheitsschädlich erachten.
So stellt die Stiftung Warentest in ihrer Novemberausgabe fest, dass Hersteller nun dem Papier Harze hinzufügen, um die Trinkhalme stabiler und fester zu machen. Doch genau hier liegt das Problem, denn die eingesetzten Harze können gefährliche Schadstoffe enthalten. Diesbezüglich hat der Konsumentenschutz der Arbeitskammer Oberösterreich elf Papierhalme unter die Lupe genommen.
Potenziell krebserregende Stoffe bereiten Sorgen
Dabei wiesen sie in jedem der Produkte 3-MCPD (Monochlorpropandiol) nach. Zwar ist dieser Stoff auch in raffinierten Ölen vorhanden, jedoch sagt man ihm nach, krebserregend zu sein. Bereits im letzten Jahr untersuchte das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) ganze 64 Papierhalme. Mit einem ähnlichen Ergebnis.
Hier wiesen die Hälfte aller getesteten Halme eine erhöhte Menge an 3-MCPD auf. Darüber hinaus fanden sie in jedem fünften Produkt den Stoff Dichlorpropanol (1,3-DCP), der ebenfalls unter Verdacht steht, krebserregend zu sein. In seinem Jahresbericht 2020 bezeichnete das Amt die Papier-Strohhalme sogar als „kunterbunten Chlorpropanol-Cocktail“.
Keine verbindlichen Qualitätsstandards für Deutschland
Laut den Experten ist die Gefahr sehr hoch, dass durch die Halme die besagten Stoffe in den Körper gelangen, da sie wasserlöslich sind. So kam das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt zu dem Schluss, dass die Papier-Trinkhalme „nicht den für den deutschen Markt verbindlichen Qualitätsstandards für den Lebensmittelkontakt entsprechen“ und die Gefahr gegeben sei „dass es zu einer unvertretbaren Veränderung der Zusammensetzung der Getränke und zur Aufnahme von wahrscheinlich krebserregendem 3-MCPD und 1,3-DCP“ kommt.
Quelle: ruhr24.de