StudieParasit macht Menschen attraktiver

Es ist bekannt, dass der die Krankheit Toxoplasmose auslösende Parasit das Verhalten von Tieren zwecks Verbreitung ändern können soll. Man nehme nur das Video unten, welches zeigt, wie an Toxoplasmose erkrankte Ratten auf Katzen losgehen, damit der Parasit letztlich in Katzenmägen landet. Auch auf Menschen soll sich der Parasit auswirken. Eine neue Studie zeigt nun: Er soll Menschen sogar attraktiver machen, sich so über Sex verbreiten.
Die Ergebnisse einer Untersuchung, die dies nahelegen, wurden im Wissenschaftsjournal „PeerJ“ nach einem Peer Review, also einer Sichtung durch nicht an der Studie beteiligte Experten, veröffentlicht. So offenbarte die Untersuchung, dass Männer, welche den häufigen Parasiten T.gondii in sich tragen, über ein symmetrischeres Gesicht verfügen als solche ohne. Gesichtssymmetrie gilt als universelle Eigenschaft für Attraktivität. Frauen mit T.gondii wiesen dabei noch mehr körperliche Veränderungen auf.
Unter diesen ist ein niedrigerer Body Mass Index
Auch stellten die Frauen im Schnitt ein höheres Selbstbewusstsein auf, was ihre Attraktivität betraf, so das Ergebnis der Studie der finnischen Universität von Turku. Die Gemeinschaftsstudie stand unter der Leitung von Javier Borráz-León, zudem waren Experten aus Finnland, Lettland, Estland und Mexiko daran beteiligt. Unter anderem mussten 200 Personen aus aller Welt für die Forschung Fotos sichten.
Die Aufgabe: die Personen auf den Bildern hinsichtlich von Attraktivität und Gesundheit einzuschätzen. Dabei wurde den Probanden verschwiegen, welche Bilder Personen mit T.gondii im Körper zeigten. Es offenbarte sich, dass Fotos der Personen mit dem Parasiten durchweg als gesünder und attraktiver eingestuft wurden, wie „LADbible“ berichtet. Es ist nicht die erste Untersuchung, welche T.gondii Einfluss auf Organismen bescheinigt:
So geht der Parasit laut früheren Untersuchungen bei Ratten mit erhöhten Testosteronwerten der infizierten Männchen einher.
Dabei zeigte sich, dass befallene Ratten vom Gestank von Katzenurin regelrecht angezogen werden – in der Folge verhalten sich die Nager risikofreudiger, gehen Katzen an. Damit erhöht sich wiederum die Chance, dass die Raten getötet und von Katzen gefressen werden – was im Gegenzug den Parasiten T.gondii in den Katzenkörper befördert. Javier Borráz-León zufolge ist mittlerweile „hinlänglich bekannt“, dass sich T.gondii ab dieser Phase verbreitet, sobald sich Katzen paaren.
Ein Problem sei demnach, dass Wildtiere erkennen, wenn ein potenzieller Sexualpartner krank ist – und sich nicht mit ihm paaren wollen. Doch der Parasit hat dies umgangen, indem er die befallenen Wirtskörper attraktiver gestaltet, um so Vorbehalte für eine Paarung durch Steigerung der Begierde auszugleichen. Ein perfider Trick, der allerdings umso effektiver ist.
Borráz-León wörtlich:
„Tatsächlich wurde beobachtet, dass männliche Ratten, die experimentell mit Toxoplasma gondii infiziert wurden, Veränderungen in ihrem Testosteronspiegel aufweisen und auch sexuell attraktiver sind und von nicht infizierten Weibchen als Sexualpartner bevorzugt werden, was unsere evolutionäre Interpretation der Ergebnisse unterstützt.“ Laut Borráz-León sind weitere Untersuchungen geplant, um Einsichten in Toxoplasmose-basierte Veränderungen des Menschen im Bezug auf Neurotransmitter und Hormone zu gewinnen.
Es wird angenommen, dass rund die Hälfte der menschlichen Erdbevölkerung T.gondii bereits unwissentlich in sich trägt.
Quelle: ladbible.com