Hunde gelten als der beste Freund des Menschen. Und diesem scheinen sie in ihrer treuen Rolle des Begleiters ähnlicher zu sein, als bislang angenommen, teilen sie mit uns doch die schlechte Eigenschaft, der Umwelt zu schaden. So geht es zumindest aus Untersuchungen der Technischen Universität Berlin (TU) hervor.

Als Grundlage der Studie über die Umweltauswirkungen eines Haushundes, die im Fachblatt „Sustainability“ veröffentlich wurde, gingen die Forscher von einem etwa 15 Kilogramm schweren Hund aus, der 13 Jahre lang lebt.

Für die Berechnung der ökologischen Belastung, die ein Vierbeiner in diesem Zeitraum erzeugt, wurde jeder Aspekt dessen gesamten Lebensweges – von den Ressourcen und Rohstoffen seines Futters, dessen Verpackung und Transport bis hin zu den Umweltauswirkungen der Exkremente – berücksichtigt.

Untersucht wurden dazu 15 sogenannte „Umweltwirkungskategorien“, also Indikatoren, zu denen beispielsweise der Klimawandel, Ozonabbau, Smog, die Versauerung von Böden, Vergiftung von Süßwasser und die Landnutzung zählen.

Summa summarum: Ein durchschnittlicher Haushund erzeugt im Laufe seines Lebens 8,2 Tonnen CO2 – jährlich also durchschnittlich 630 Kilogramm.

Dies entspricht den Angaben zufolge den Treibhausgasemissionen eines Autos auf 72.800 Kilometern oder 13 Hin- und Rückflügen von Berlin nach Barcelona.

Studienleiter und Professor für Sustainable Engineering an der TU, Matthias Finkbeiner, erklärte in einer Pressemitteilung:

„Setzt man diese 630 Kilogramm CO2 ins Verhältnis zu den zwei Tonnen, die jeder Mensch pro Jahr emittieren kann, weil sie laut Weltklimarat für das Klima noch erträglich sind, dann muss sich jeder Hundebesitzer vor Augen führen, dass nahezu ein Drittel seines CO2-Budgets bereits vom Hund verbraucht wird.“

Besonders schwer wiegt in der Rechnung der große Fleischhunger der Tiere von rund 500 Gramm pro Tag, der mit 90 Prozent den mit Abstand größten Anteil zur Umweltbelastung beiträgt.

Interessant ist den Forschern zufolge dabei die Tatsache, dass wir zwar einerseits dazu neigen, die industrielle Fleischproduktion zu verurteilen, uns dabei andererseits aber nur selten vor Augen halten, dass eben jene unseren treuen Vierbeiner ernährt.

„Das Fleisch für die Hundefutterproduktion kommt wohl weder vom Biohof in der Uckermark noch von den bayerischen Almwiesen. Es stammt aus der Massentierhaltung mit den bekannten sozialen und ökologischen Auswirkungen“, gibt Matthias Finkbeiner zu bedenken.

Wer die Ökobilanz seines Hundes also nachhaltig verbessern möchte, sollte dazu übergehen, Hundefutter in Bioqualität zu kaufen.

Doch die Fütterung ist nur die eine Hälfte des Weges.

Im Laufe seines Lebens scheidet der Beispielhund rund eine Tonne Kot und fast 2.000 Liter Urin aus. Dabei gelangen Phosphor, Stickstoff und Schwermetalle in die Umwelt und tragen zur Überdüngung der Böden und Gewässer bei. Der dadurch erzeugte Schaden übertrifft laut den Wissenschaftlern sogar die Auswirkungen von Glyphosat auf einem 6,5 Hektar großen Acker.

Entsorgt man die Fäkalien, kann dies der Umwelt helfen.

„Die zusätzliche Umweltbelastung, die durch die Herstellung des Plastiksäckchens für den Kot entsteht, ist deutlich geringer als der Schaden, der entsteht, wenn der Kot direkt in die Umwelt eingetragen wird. Auch das sagen unsere Zahlen aus.“

Generell gilt außerdem: Je kleiner der Hund, desto klima- und umweltschonender. Wie beim Auto halt auch …

Quellen: welt.de , tu.berlin , mdpi.com