Studie: Die derzeitigen Ängste der Deutschen – Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise treiben die Menschen hierzulande um. Die höchste Inflation seit fast 50 Jahren, Rezession und Steuererhöhungen führen zu merklichen finanziellen Belastungen. Mit welchen Ängsten die Deutschen derzeit kämpfen, zeigen nun die Ergebnisse einer Langzeitstudie der R+V-Versicherung mit dem Titel „Die Ängste der Deutschen“.

Die repräsentative Umfrage offenbart, dass aktuell die Deutschen nichts mehr beunruhigt als Geldsorgen – zum Beispiel aufgrund der steigenden Preise für Energie und Lebensmittel. Ganze 67 Prozent der Befragten gaben in der Studie an, dass ihre größte Angst vor den immer höheren Lebenshaltungskosten bestehe. Im Vergleich zum letzten Jahr sind dies ganze 17 Prozent mehr.

„Die Preisspirale macht den Menschen in allen Bevölkerungsschichten Angst.“

Prof. Dr. Manfred G. Schmidt, Politikwissenschaftler an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg: „Die Preisspirale macht den Menschen in allen Bevölkerungsschichten Angst. Das gilt für reiche Befragte genauso wie für arme, für Jung und Alt, für Männer wie Frauen und für Anhänger aller Parteien in allen Bundesländern.“

2021 war es nur die Hälfte der Studienteilnehmer. Auf Platz eins im letzten Jahr lag die Sorge vor zu hohen Steuern und gekürzten Leistungen aufgrund der Corona-Pandemie. Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch:

„Der bange Blick in den Geldbeutel lässt die finanziellen Ängste in die Höhe schnellen. Insgesamt sind die Menschen deutlich sorgenvoller als noch vor einem Jahr. […] Der Angstindex – der Durchschnitt aller abgefragten Sorgen – steigt um sechs Prozentpunkte und erreicht mit 42 Prozent das höchste Niveau seit vier Jahren.“

Nachfolgend die sieben größten Ängste der Deutschen laut der Langzeitstudie:

  • 01. Steigende Lebenshaltungskosten – 67 Prozent
  • 02. Wohnen in Deutschland unbezahlbar – 58 Prozent
  • 03. Schlechte Wirtschaftslage – 57 Prozent
  • 04. Steuererhöhungen/Leistungskürzungen durch Corona – 52 Prozent
  • 05. Kosten für Steuerzahler durch EU-Schuldenkrise – 51 Prozent
  • 06. Naturkatastrophen/Wetterextreme – 49 Prozent
  • 07. Weltweit autoritäre Herrscher immer mächtiger – 47 Prozent

Weitere Ergebnisse der Angst-Studie

  • Überforderung der Politik – 44 Prozent,
  • Pflegebedürftigkeit – 41 Prozent
  • Schwere Erkrankung / Corona-Infektion – 33 Prozent
  • Störfälle in Atomkraftwerken – 30 Prozent
  • Angst vor Arbeitslosigkeit – 22 Prozent

Quelle: ruv.de