Neue Energiequelle: Autos sollen mit blauem Wasserstoff fahren – In Zeiten wo der Klimaschutz allerorts diskutiert wird, wollen nun sowohl die USA als auch Japan zu einer neuen Energiequelle greifen. Die Rede ist von blauem Wasserstoff, mit dem die Länder ihre Wasserstoff-Ökonomie vorantreiben und künftig zum Beispiel ihre Autos betanken wollen.

Die USA haben schon längere Zeit vor, verstärkt mit klimafreundlichem Wasserstoff zu arbeiten. So wurden dafür bereits ganze acht Milliarden US-Dollar für Investitionen bereitgestellt. Damit wollen sie nicht nur Autos sowie Schiffe antreiben, sondern auch Wohnungen beheizen und Fabriken versorgen.

Autofahrer würden mit Diesel klimafreundlicher fahren

Eine Energiequelle der Zukunft also? Nicht wirklich, wenn es nach einer Studie von Robert Howarth und Mark Jacobson, Professoren für Umweltwissenschaften an den Universitäten Cornell und Stanford geht: Denn der „klimafreundliche“ Wasserstoff beinhaltet zum Teil „blauen Wasserstoff“ und dieser wird wiederum aus fossilen Brennstoffen wie beispielsweise Erdgas hergestellt.

Laut der Studie sei das Verbrennen dieses Wasserstoffs sogar noch schädlicher für das Klima, als würde man das Erdgas direkt verbrennen. Für Autofahrer wurde das sogar bedeuten, dass Fahren mit Diesel wesentlich klimafreundlicher wäre. Um eine klimafreundliche Wasserstoff-Energiequelle herzustellen, müsste der Strom, der Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt, aus erneuerbaren Energiequellen stammen – beispielsweise aus Solar- oder Windkraftanlagen.

20 Prozent klimaschädlicher als Erdgas oder Kohle

Wasserstoff, der so erzeugt wird, nennt man grünen Wasserstoff – der allerdings ziemlich teuer ist, da man dafür riesigen Mengen Strom zur Erzeugung benötigt. Laut der Studie ist der nun gewählte blaue Wasserstoff am Ende alles andere als gut für das Klima. Nach den Wissenschaftlern Robert Howarth und Mark Jacobson ist hierbei der Schaden für das Klima „über 20 Prozent größer, als wenn man direkt mit Erdgas oder Kohle heizt.“ Zudem sei er „rund 60 Prozent größer, als wenn man mit Diesel Wärme erzeugen würde.“

Schließlich ist blauer Wasserstoff eigentlich nur ein veredelter grauer Wasserstoff, der bei Erdgas- oder Erdöl-Methoden entsteht. Das CO2, welches bei der Aufspaltung von Erdgas oder Erdöl entsteht, wird bei dieser Methode abgefangen und unterirdisch eingelagert. Hierbei spricht man dann von blauem Wasserstoff.

Allerdings verschlechtern die umfangreichen Maßnahmen die Energieeffizienz immens. Hinzu kommt, dass dies die CO2-Beseitigung bei der Wasserstoff-Produktion steigert, was wiederum Wasserstoff noch kostspieliger macht.

Quelle: wiwo.de