Streit um WeihnachtsmarktHändler sollen trotz Corona-Absage hohe Gebühren zahlen

Streit um Weihnachtsmarkt: Händlern droht trotz Corona-Absage Standgebühr – Die Corona-Pandemie macht vor Weihnachtsmärkten nicht Halt. Dementsprechend wurden in einigen Städten, darunter auch in Köln, die großen Weihnachtsmärkte abgesagt. Dennoch lassen die Veranstalter die Händler am Neumarkt Standgebühren in großer Höhe entrichten – diese sind darüber alles andere als erfreut.
Die Verantwortlichen des Weihnachtsmarktes auf dem Neumarkt teilten den Betreibern der Marktstände mit, dass diese ihre Standmieten entrichten müssen – unabhängig davon, dass der Weihnachtsmarkt aufgrund der Coronakrise abgesagt ist, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Die Begründung für eine solche Entscheidung der Veranstalter:
Der „Markt der Engel“ müsse „aus vom Vermieter nicht zu vertretenden Gründen“ ausfallen. Daher seien die Standbetreiber zur Zahlung der Standmiete verpflichtet. Zu der Sachlage existiert ein entsprechendes Anschreiben. Darin heißt es, man habe ein Entgegenkommen geprüft – weil man die eigenen Kosten um über die Hälfte reduzieren konnte, könne man diesen Vorteil in Form eines Rabatts an die Budenbetreiber weitergeben.
Selbst bei einer Reduzierung um die Hälfte müssen die Händler also Gebühren für einen Weihnachtsmarkt entrichten, der gar nicht stattfinden wird.
Wie die „Bild“ berichtet, soll eine Forderung von über 2000 Euro ausgesprochen worden sein. Auch werden die Veranstalter eine Anzahlung einbehalten. Die Marktchefin der City Project Veranstaltung GmbH, Britta Putzmann, widerspricht den Vorwürfen. Putzmann betont, dass in den auf lange Laufzeiten ausgelegten Verträgen, die von Vorbesitzern übernommen wurden, ein entsprechender Paragraf vorhanden ist:
„Darin steht, dass auch dann Standmiete gezahlt werden muss, wenn der Markt der Engel aus vom Vermieter ,nicht zu vertretenden Gründen (z. B. höhere Gewalt, behördliche Auflagen) ganz oder teilweise nicht stattfinden sollte‘“, so die Marktchefin. Überdies hätten die Veranstalter Unkosten in Höhe von 120.000 Euro zu tragen – auch seien die Mieten auf dem „Markt der Engel“ relativ moderat.
Die Verantwortliche wünscht sich eine gütliche Einigung mit den Budenbetreibern: „Wir hoffen jetzt auf Solidarität, denn die Händler haben in den vergangenen Jahren hier richtig gut verdient. Wir bieten ihnen jetzt auch eine Zwei-Jahres-Garantie ohne Preissteigerung an“, so Putzmann.
Zum Weiterlesen
Quelle: focus.de