Stiftung Warentest erprobt Mittel gegen Haarausfall – Nur ein Präparat ist wirksam! – Haarausfall ist ein Problem, das nicht nur Männern zu schaffen macht. Es gibt etliche freiverkäufliche Mittel auf dem Markt, darunter auch Shampoos mit Koffein etc., die Abhilfe versprechen. Welche davon funktionieren? Der „Stern“ hat sich mit der Stiftung Warentest zusammengetan und die Mittel unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der Untersuchung ist ebenso überraschend wie niederschmetternd – nur ein Mittel hilft 

Für das Portal „stern.de“ testeten die Experten von Stiftung Warentest freiverkäufliche Präparate – dabei zeigte sich: Keiner der Wirkstoffe lässt sich frei von Einschränkungen empfehlen. So konnten Präparate mit dem Wirkstoff 17-alpha-Estradiol nur in ganz bestimmten Fällen ihre Eignung zeigen, eine therapeutische Wirksamkeit ließ sich nicht nachweisen.

Der einzige Wirkstoff, der bei den Warentest-Experten positiver auffiel, ist Minoxidil.

Warum dieser Stoff besser wirkt, ist nicht bekannt – Vermutungen im Artikel bei „stern.de“ legen eine höhere Wirksamkeit aufgrund verbesserter Durchblutung der Haarwurzel oder eine bessere Regeneration von Blutgefäßen in der Kopfhaut nahe. Dies wiederum könnte demnach mehr Wachstumsfaktoren ins Gewebe gelangen lassen.

Dabei konnte in entsprechenden klinischen Studien beobachtet werden, dass sich das Wachstum der Haare verbessert. Insbesondere die Kopfhaut von Frauen reagiert positiv auf das Medikament, bereits kleinere Dosen von Minoxidil zeigen demnach Wirkung. Insbesondere wenn der Haarausfall auf einen Überschuss männlicher Geschlechtshormone, sogenannter Androgene, zurückzuführen ist, bietet sich das Präparat an.

Es kann einen Haarausfall verlangsamen und damit die Glatzenbildung hinauszögern. Der Wuchs neuer Haare kann angeregt werden. Jedoch zeigt sich dieser Wandel nur bei 10 bis 20 von 100 Bhandelten im kosmetischen Rahmen. Bei Absetzung von Minoxidil geht der Haarausfall weiter. Ergebnisse über Langzeitbehandlung gibt es noch nicht, daher empfehlen die Experten von Stiftung Warentest bei „Stern.de“ auch es nur eingeschränkt.

Zumal der Wirkstoff nicht frei von Nebenwirkungen ist.

Hautveränderungen wie Rötungen oder Entzündungen können am Ort der Auftragung entstehen, wenn die Haarwasser Alkohol enthalten. Der Blutdruck kann zudem sinken, was in Schwächegefühl, höherem Puls oder Brustschmerzen resultieren könnte. In seltenen Fällen (einer von 1000 Behandelten) können andere Stellen des Körpers eine vermehrte Haarbildung erleben (etwa Bartwuchs) – dies hört allerdings mit Absetzung des Mittels auf.

Präparate mit dem Wirkstoff Minoxidil dürfen von Männern zwischen 18 und 49 sowie Frauen ab 18 angewendet werden. Sind sie schwanger oder stillen, sollten diese von einer Anwendung absehen. Da der Wirkstoff auch als Blutdrucksenker zum Einsatz kommt, sollte es mit einem Arzt abgesprochen werden, bevor man weitere Dosen davon auf seine Kopfhaut aufträgt.

Quelle: stern.de