Stichvergleich, was ist schlimmer?Tierfilmer lässt sich von Wespe und Hornisse stechen

Stichvergleich, was ist schlimmer?: Tierfilmer lässt sich von Wespe und Hornisse stechen – Wespenstiche. Hornissenstiche. Beiden haftet ein gewisser Ruf an – die Hornisse gilt vermeintlich als besonders gefährlich. Eine beliebte Legende in Deutschland, die viele noch kennen dürften: Bereits ein Stich tötet ein Kind, drei einen Erwachsenen, bei sieben darf gar ein Pferd dran glauben. Ein Mythos, Hornissenstiche hiesiger Arten sind weitaus weniger gefährlich als ihr Ruf. Doch welcher Stich schmerzt übler, welcher schwillt schlimmer an? Wespe oder Hornisse? Ein Tierfilmer will dem nachgehen. Im Selbstversuch.
Coyote Peterson ist kein Kind von Traurigkeit, wenn es darum geht, sich von allerlei Dingen in der Natur stechen, schnappen und beißen zu lassen: Riesen-Hundertfüßer, Tarantelfalken-Schlupfwespe, 24-Stunden-Ameise, „Cow Killer“, Blutegel oder junge Alligatorschildkröte: Sie alle haben ihre zahllosen Beißzangen, Giftstachel, Raspelzähne oder rasiermesserscharfen Schnäbel schon in seinem Fleisch versenkt.
Die Konsequenz:
Tierliebhaber Peterson wurde mit der Zeit nicht nur immer unerschrockener, sondern auf dem Videoportal YouTube auch immer erfolgreicher. Mehr als 20 Millionen Abonnenten verzeichnet sein Kanal „Brave Wilderness“, auf dem er jungen Menschen die Tierwelt mit faszinierenden Einblicken und Reisen näherbringt. Doch am beliebtesten sind seine Videos, bei denen er über Jahre den sogenannten Schmidt-Stichschmerz-Index durchlitt: Eine Schmerzskala, welche die Schmerzen von Insektenstichen im Verhältnis definiert.
Für seine Fans ließ sich Coyote von jedem Insekt stechen, welches auf dieser Liste steht – und so ließ er sich neben dem Erdulden der Stiche oben genannter Arten etwa auch von einer Wasserwanze seinen großen Zeh perforieren. Im vorliegenden Versuch geht es um den simplen Vergleich, welcher der beiden vom Menschen unerwünschten Besucher an Kaffeetafel und Grilltisch schlimmer sticht: die Wespe – in diesem Fall eine amerikanische Papierwespe (Polistes, in Europa oftmals schwarz-gelb gezeichnet) oder eine „Bald Faced Hornet“ (Dolichovespula maculata).
Letztgenannte wird in den USA zwar als Hornisse bezeichnet, vereinzelt aber auch „Bullenwespe“ genannt – die massige Körperform und ihre Größe lassen diese sozial lebenden Insekten wie Hornissen erscheinen. Artentechnisch sind sie allerdings den Wespen zuzurechnen. Was dem Experiment der Stichschmerzen und -Schwellungen keinen Abbruch tut, denn die Größe und das vergleichsweise harmlose Gift einer Hornisse liefert die Tierart (vorausgesetzt, man ist nicht gerade Insektenstich-Allergiker, dann kann von „harmlos“ keine Rede sein). Ebenso wie die Fähigkeit, gleich mehrfach zuzustechen.
Wichtig für den Versuch: Denn Coyote Peterson legt in seinen Videos großen Wert darauf, Tieren keinen Schaden zuzufügen, nutzt Spezialpinzetten, um sie nicht zu verletzen. Im Gegensatz zu einer Biene, deren mit Widerhaken ausgestatteter Stachel beim Stich in menschlicher Haut steckenbleibt, bis die Tiere sich beim Ziehen den Hinterleib verstümmeln und verenden, können die Wespen und Hornissen aus diesem Video zu stechen, ohne Schaden zu nehmen. Bleibt nun die Frage, welcher Stich der unliebsamen Gäste am Speisentisch übler anschwillt.